Weißdorn verbessert Lebensqualität von Herzpatienten

Foto: sannse

Es herrscht Mangel in Deutschland, beklagt das Robert-Koch-Institut – Mangel
an Bewegung. Dabei wäre das von den Berliner Gesundheitsexperten empfohlene
Pensum an Anstrengung gar nicht schwer zu erfüllen: An mindestens drei Tagen
pro Woche sollte man eine halbe Stunde körperlich aktiv sein, dabei Puls und
Atmung steigern und leicht ins Schwitzen kommen. Doch dieses
Minimalprogramm erfüllen heute nur 13 Prozent aller Erwachsenen, sagt das
Institut, bei Älteren rutscht die Quote sogar unter zehn Prozent!

Dabei gilt es gerade für Menschen älterer Semester: Regelmäßige, dem
Lebensalter angepasste körperliche Aktivität steigert die Lebensqualität und hat
einen geradezu verjüngenden Effekt. Dreißig Minuten Bewegung täglich
verbessern das Aussehen um fünf Jahre und verringern das biologische Alter
sogar um zehn Jahre, stellte die Kardiologin Dr. med. Eva Westphal, Karlsruhe, in
München fest. Mit Bewegung lasse sich die Erkrankungsrate und die
Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Krankheiten ähnlich ausgeprägt senken wie durch
den Einsatz von Medikamenten.

Allerdings lässt sich – wie Studien zeigen – durch den Einsatz von Weißdorn der
Effekt von Training noch zusätzlich steigern. In einer zusammen mit dem Institut
für Sport und Sportwissenschaften Karlsruhe durchgeführten Studie überprüfte
Dr. Westphal kürzlich an 91 Patienten mit Herzinsuffizienz im Stadium NYHA II
die Wirkung von moderatem Walking-Training mit oder ohne zusätzliche Gabe
des Crataegus-Spezialextrakts WS 1442. Dabei zeigte sich, dass

  • sich positive Wirkungen des Trainings bereits nach acht Wochen bemerkbar machen,
  • nach 14 Wochen die Patienten, die Crataegus nahmen, eine signifikant größere Verbesserung erfuhren als nur Trainierte,
  • durch die Gabe das Phytopharmakons beim Training nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch die Lebensqualität spürbar steigt.

Zu analogen Ergebnissen kam auch eine soeben veröffentlichte Metaanalyse der
Cochrane Collaboration (Pittler, M. H. et al. The Cochrane Library 2008).  Dabei
wurden zehn randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudien zur
Wirksamkeit von Weißdorn-Spezialextrakten bei chronischer Herzinsuffizienz
analysiert. Das Ergebnis bei insgesamt 855 Patienten mit Herzschwäche im
Stadium NYHA I bis III war: Crataegus-Extrakte verbessern im Vergleich zu
Placebo die Herzfunktion und die körperliche Belastbarkeit signifikant.

Quelle: www.phytotherapie-komitee.de

Neue Meta-Analyse bestätigt große Sicherheit von Ginkgo-Extrakten

Ginkgo biloba gehört zu den am intensivsten untersuchten Heilpflanzen. Extrakte aus seinen Blättern werden als Arzneimittel gegen Demenz, Gedächtnisstörungen, Schwindel oder Ohrgeräusche (Tinnitus) angewendet. Ginkgo-Extrakte fördern nachweislich die Durchblutung. Erhöht sich dadurch aber nicht auch die Neigung zu Blutungen? Eine kürzlich publizierte Meta-Analyse konnte diese Sorge ausräumen.

Die Befürchtung, nach Einnahme von Ginkgo-Extrakten komme es zu einer Verminderung der Blutgerinnung und damit zu einer vermehrten Blutungsneigung, ist wiederholt geäußert worden. Diplom-Pharmakologin Andrea J. Kellermann und Dr. Charlotte Kloft von der Universität Halle-Wittenberg sichteten deshalb für eine Meta-Analyse zunächst 296 potentiell relevante Studien der internationalen Fachliteratur in englischer, französischer und deutscher Sprache.

Nach dem Ausschluss von nicht den strengen Vorgaben entsprechenden Publikationen wurden die Daten von 18 Studien mit insgesamt 1.985 Erwachsenen (darunter 53 Prozent Frauen) ausgewertet. Für diese weltweit erste Meta-Analyse über Durchblutung und Gerinnung unter Ginkgo-Einnahme wurden alle verfügbaren Parameter von Blutfluss wie Fließverhalten (Viskosität), Plättchenaggregation, Fibrinogen-Konzentration usw. herangezogen.

Das Ergebnis: Es konnte kein Zusammenhang zwischen dem bewährten Phytopharmakon und abnormalen Blutungen gefunden werden (Pharmacotherapy 2011; 31(5):490-502). Die in den Studien untersuchten standardisierten Ginkgo-Extrakte beeinflussen zwar signifikant und klinisch relevant positiv die Durchblutung, führen jedoch nicht zu einer erhöhten Blutungsneigung. In keiner der analysierten Studien fand sich ein Hinweis auf ein erhöhtes Blutungsrisiko.