Die aktuellen D-A-CH-Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für eine adäquate Vitamin D-Zufuhr wurden vor wenigen Tagen publiziert und tragen dem Erkenntnisgewinn der jüngeren Zeit vermutlich besser Rechnung als zuvor. Insbesondere die „Schätzwerte für eine angemessene Vitamin D-Zufuhr“ wurden nach oben korrigiert:
Für Menschen mit fehlender endogener Synthese (also eigentlich alle in Deutschland lebenden Menschen in den sonnearmen Spätherbst-, Winter- und „Frühlingsbeginn“-monaten, aber auch Mitbürger und Mitbürgerinnen mit Kleidungsgewohnheiten, die wenig bis keine Sonne an die Haut lassen sowie Menschen, die in den Sommermonaten routinemäßig UV-Schutzpräprate verwenden) gelten als DGE-Empfehlung die Werte in unten stehender Tabelle. Die Einnahmeempfehlungen pro Tag wurden dabei gegenüber der früheren Empfehlung zum Teil mehr als vervierfacht.
Säuglinge (bis 12 Monate) 10 µg bzw. 400 IE
Kinder (1 bis 15 Jahre) 20 µg bzw. 800 IE
Erwachsene (15 bis < 65 Jahre) 20 µg bzw. 800 IE
Erwachsene (> 65 Jahre) 20 µg bzw. 800 IE
Schwangere 20 µg bzw. 800 IE
Stillende 20 µg bzw. 800 IE
Besonders relevant sind die folgenden Punkte innerhalb des DGE-Statements:
- Es sind keine toxischen Effekte bis zu einem Serum-25(OH)D-Wert von 400 nmol/l zu erwarten
- Es sind keine toxischen Effekte bei täglichen Zufuhrmengen bis 100 μg (4.000 IE) zu erwarten.
- Pro 1 µg (40 IE) Vitamin-D3-Aufnahme erhöht sich der Serum-25(OH)D Wert näherungsweise um etwa 1 nmol/l.
- In Deutschland für ca. 6 Monate im Jahr eine ausreichende endogene (sonnenabhängige) Vitamin-D-Synthese nicht gewährleistet.
- Die Zufuhr über die Ernährung mit den üblichen Lebensmitteln reicht nicht aus, um einen wünschenswerten Serum-25(OH)D-Wert von 50 nmol/l sicher zu stellen. Die Differenz muss über die endogene Synthese und/oder über die Einnahme eines Vitamin D-Präparats gedeckt werden.
- Personen, die sich nicht oder nur mit bedeckten Körperpartien im Freien aufhalten, oder Personen mit dunkler Hautfarbe benötigen die Einnahme eines Vitamin D-Präparates.
Den vollständigen Text der neuen DGE-Empfehlung finden Sie hier