Wieviel Sonne bracht es um seine Vitamin D Speicher aufzufüllen

Die Sonne ist unser wichtigster Lieferant für Vitamin D. Wenn unsere Haut dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, beginnt eine chemische Reaktion, bei der Vitamin D produziert wird.

Studien deuten darauf hin, dass bereits kurze Sonnenexpositionen von etwa 15-30 Minuten pro Tag ausreichen können, um den Vitamin D-Spiegel aufzubauen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die genaue Menge von verschiedenen Faktoren abhängt, wie der geografischen Lage, der Jahreszeit, dem Hauttyp und der Sonnenintensität.

In Regionen mit weniger Sonneneinstrahlung oder während des Winters kann es schwieriger sein, ausreichend Vitamin D allein durch Sonneneinstrahlung zu synthetisieren.

Benötigt man Sonnenschutz für die Synthese von Vitamin D?

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Verwendung von Sonnenschutzmitteln die Vitamin D-Synthese beeinträchtigen kann. Sonnenschutzmittel dienen dazu, die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen und das Risiko von Sonnenbrand und Hautkrebs zu reduzieren. Allerdings blockieren sie auch die Produktion von Vitamin D.

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, zunächst für kurze Zeit ohne Sonnenschutzmittel der Sonne ausgesetzt zu sein und erst danach einen Sonnenschutz mit angemessenem Schutzfaktor zu verwenden, um Schäden an der Haut zu vermeiden.

Wie groß sind die Vitamin D-Speicher im Körper?

Unser Körper speichert Vitamin D in Fettgeweben und der Leber, um einen Vorrat für Zeiten bereitzustellen, in denen die Sonneneinstrahlung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Diese Speicher ermöglichen es uns, über einen längeren Zeitraum von Vitamin D zu profitieren.

Die genaue Größe der Speicher variiert jedoch von Person zu Person und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Schätzungen zufolge können die Vitamin D-Speicher in manchen Menschen mehrere Monate lang ausreichen, während sie bei anderen bereits nach wenigen Wochen erschöpft sein können. Daher ist es wichtig, regelmäßig Vitamin D durch Sonneneinstrahlung oder Supplementierung aufzunehmen, um einen optimalen Vitamin D-Spiegel aufrechtzuerhalten.

Ist Vitamin D-Supplementierung notwendig?

Obwohl die Sonne die Hauptquelle für Vitamin D ist, kann es schwierig sein, den Bedarf allein durch Sonnenstrahlen zu decken. Insbesondere Menschen mit geringer Sonneneinstrahlung, wie in nordischen Ländern oder während des Winters, können von einer Supplementierung profitieren.

Auch Personen mit einem erhöhten Risiko für einen Vitamin-D-Mangel, wie ältere Menschen, Menschen mit dunkler Haut oder Personen, die sich viel in geschlossenen Räumen aufhalten, sollten Vitamin D supplementieren. Bevor jedoch eine Supplementierung in Betracht gezogen wird, ist es ratsam, den eigenen Vitamin D-Spiegel mittels eines Bluttests zu überprüfen und gegebenenfalls einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren.

Welche Blutwerte sollten für Vitamin D angestrebt werden?

Die optimale Konzentration von Vitamin D im Blut hängt von verschiedenen Quellen ab, jedoch empfehlen die meisten Experten einen Wert von mindestens 20 ng/ml, um Mangelzustände zu vermeiden. Ein Wert von 30-50 ng/ml wird oft als ideal angesehen, um einen optimalen Gesundheitszustand aufrechtzuerhalten.

Es ist wichtig zu beachten, dass übermäßig hohe Dosen von Vitamin D zu einer Überdosierung führen können, die schädlich sein kann. Daher ist es ratsam, regelmäßig den eigenen Vitamin D-Spiegel zu überprüfen und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln gegebenenfalls anzupassen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitamin D ist, kann ebenfalls dazu beitragen, die Blutwerte zu unterstützen.

 
 

Fett – weiß, beige oder braun

Fettzelltypen als Fettzellteilung im braunen, beigen oder weißen Umrissdiagramm

Das Fettgewebe im menschlichen Körper erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben. So dient es als Baufett dem Auspolstern der Augenhöhle, schützt unsere Fersen beim Gehen und Laufen und dient den knöchernen Sitzhöckern als Polster, so dass wir länger sitzen können. 

Ohne dieses Sitzhöckerfett würden wir sehr schnell Schmerzen beim Sitzen bekommen und müssten sehr schnell wieder aufstehen … was eigentlich gar nicht so schlecht wäre in einer Zeit, wo wir uns immer weniger bewegen.

Darüber hinaus ist das Fettgewebe ein immens wichtiges Stoffwechselorgan. Lange Zeit hat man es als Zielorgan einiger Botenstoffe angesehen. Jetzt weiss man, dass es selbst ein hormonelles Organ ist, das z.B. mit Leptin unser Hungergefühl steuert. Man hat derzeit mehrere hundert Sekretionsprodukte mit lokalen oder systemischen Wirkungen charakterisiert.

Weiterhin dient das Fettgewebe der Energiespeicherung. Wir können größere Mengen Triglyceride in den Depots speichern, die wir bei Bedarf wieder verbrauchen können. Es ist das ausführende Organ des zentral gesteuerten Energiehaushaltes.

Und hier kommen wir zur Farbe. Die Speicherfettzellen sind sogenannt univakuolär, d.h., sie haben nur eine Vakuole, eine Art Hohlraum, in dem die Lipide gespeichert werden. Diese Vakuole kann bis zu 95% des Zellvolumens ausmachen und alle anderen Zellorganellen an den Rand drängen. Sie bestehen also hauptsächlich aus Speiherfett. Bei der histologischen Untersuchungen sind diese Adipozyten in der Regel entleert und erscheinen weiss. Darum wird dieses Depotfettgewebe auch weisses Fett genannt.

Dann gibt es Fettzellen, die plurivakuolär sind, also mit vielen Vakuolen ausgestattet sind, die ebenfalls mit Speicherfett gefüllt sind, aber die anderen Zellorganellen nicht an den Rand der Zelle drängen. Darüber hinaus enthalten sie sehr viel mehr Mitochondrien, die diesen Fettzellen eine eher Braunes Aussehen verleihen. Darum spricht man in diesem Fall vom braunen Fettgewebe.

Und das hat es in sich. Auf Grund der vielen Mitochondrien kann hier sehr viel Substrat verbrannt werden und durch einen besonderen Mechanismus wird bei diesem Prozess die Energiegewinnung abgekoppelt und es entsteht Wärme. Unser braunes Fett ist also ein Wärmelieferant. Darum haben Säuglinge (schlechtes Oberflächen-Volumenverhältnis, sie kühlen schnell aus) noch so viel davon und wir Erwachsenen relativ wenig. Angeregt wird die Wärmebildung durch Kälteexposition, einen sogenannten thermogenen Lebensstil mit z.B. Raumtemperaturen um die 17 – 18 Grad und oder längeren Spaziergängen an frischer und kalter Lauft … ohne Funktionsbekleidung. Aber unser Komfortbedürfnis hat etwas dagegen.

Würde man aber das praktizieren, so könnte das weisse Fettgewebe in braunes umgewandelt werden, also es wird nicht ganz so braun wie das ursprüngliche, sonder eher beige. Und da sind wir bei dritten Farbe des Titels.

Und das ist doch eine gute Nachricht für alle, die Ihre Fettdepots verkleinern möchten. Man muss nur das weisse Depotfett in braunes umwandeln. Leichter gesagt als getan. 

Biophotonen – Licht in unseren Zellen

Wir leben vom Licht. Ohne Sonne kein Leben auf diesem Planeten. Alle Lebewesen sind im Grunde genommen Lichtsäuger, auch wir Menschen.

Aber was saugen wir da, wo kommt es her und wie kommt es in unseren Körper. Die Strahlung der Sonne besteht u.a. aus Photonen (=Lichtquanten). Pflanzen nehmen diese Lichtquanten über die Photosynthese auf, wandeln Licht in Energie um und speichern die Biophotonen (=Photonen in lebendigen Substanzen).

Und wir Menschen nehmen über frische Nahrung, möglichst unbehandelt (und schon mal gar nicht industriell verarbeitet, sozusagen ‚denaturiert) über diesen Weg Biophotonen in uns auf.

Welche Funktion haben diese Biophotonen. Nach den Forschungen und Erkenntnissen von Prof. Dr. Fritz-Albert Popp dienen sie vor allem der Informationsübertragung und Aufrechterhaltung der zellulären Ordnung. Wir besitzen also neben den materiellen Informationssystem im menschlichen Körper, dem Nerven- und dem Hormonsystem, ein drittes und wohl auch wesentliches Informationssystem, das uns mit dem Licht verbindet. Diese Biophotonen werden in der menschlichen Zelle zu einem Großteil in der DNA gespeichert.

Wir können sie direkt über die Sonnenstrahlung aufnehmen und indirekt über Pflanzen. Die elementare Bedeutung dieser Erkenntnisse ist noch lange nicht in den allgemeinen Wissensschatz  durchgedrungen und wird nur kaum erforscht oder gar wissentlich ignoriert.

Dass dieses aber derzeit noch viele Phänomen, angefangen von der zellulären Ordnung eines Organs bis hin zur Entstehung einer Unordnung, im schlimmsten Fall eine Krebserkrankung, eine sinnvolle Erklärung bietet, sollte Anlass genug sein, sich mit diesem Thema intensiver zu beschäftigen.

Östlichen Philosophien, aber auch in unserem Kulturkreis, ist das Konzept von Energie nicht unbekannt, im Gegenteil, sie ist die Basis für die traditionellen Betrachtungsweisen der Philosophie, der Medizin, ja der gesamten Lebensphänomene.

Wohin uns die einseitige Betrachtungsweise der Welt unter Ausschluss solcher Phänomene führt, können wir derzeit an allen Ecken und Enden sehen. Es wird immer wichtiger, immer drängender, diese Aspekte als alltäglichen Bestandteil zu verstehen, nicht zuletzt in der Nahrungsaufnahme und in der Produktion von Lebensmitteln.

Sonnst wird uns allen irgendwann das Licht fehlen und somit das Leben.

Literatur:
Fritz A. Popp: Die Botschaft der Nahrung 
Erwin Schrödinger: Was ist Leben
Rüdiger Dahlke: Das Geheimnis der Lebensenergie in unserer Nahrung:



Weihnachtsbeleuchtung: BUND weist hohe Gehalte illegaler Schadstoffe in Lichterketten nach

Weihnachtszeit – Lichterzeit: Viele Menschen dekorieren gerade in der dunklen Jahreszeit ihre Wohnungen und Gärten mit Lichterketten. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat sich die Frage gestellt, ob der Einsatz von Lichterketten unbedenklich ist. Das schockierende Ergebnis: Weihnachtsbeleuchtung enthält große Mengen an gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien. Das ist das Resultat einer Testreihe, die der BUND im Herbst 2019 durchgeführt hatte. Stichprobenartig wurden vier Lichterketten oder -schläuche bei namhaften Online-Händlern erworben und von einem externen Labor auf bedenkliche Phthalate und Chlorparaffine getestet, die als Weichmacher für PVC zum Beispiel in Kabelummantelungen dienen. In drei von vier Lichterketten konnten die Schadstoffe in erheblichen Konzentrationen von bis zu 27 Prozent nachgewiesen werden. Dies ist umso alarmierender, da der Einsatz von Phthalaten und Chlorparaffinen in Elektrogeräten EU-weit verboten ist. 

„Mit einem solch erschreckenden Ergebnis haben wir nicht gerechnet“, erklärt Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender. „Wir fordern die Hersteller der belasteten Produkte, namentlich Hellum, Salcar GmbH und Globo auf, ihre Lichterketten umgehend vom Markt zu nehmen, um so zu verhindern, dass noch mehr dieser gesundheitsschädlichen Leuchtmittel in den Vertrieb gelangen.“ Im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher hat der BUND die Testergebnisse an die zuständigen Bezirksbehörden weitergeleitet und diese aufgefordert, das Schnellwarnsystem der EU (RAPEX) zu aktivieren. Bandt weiter: „Mit einem Produktrückruf allein ist es nicht getan. Hersteller von Alltagsprodukten müssen offenlegen, welche Chemikalien in ihren Produkten eingesetzt werden – so wie es bei Kosmetik bereits der Fall ist. Hier ist auch die Politik gefordert, endlich für mehr Transparenz zu sorgen.“

Die Ergebnisse dieses Tests weisen nach Auffassung des BUND auf ein grundsätzliches Problem bei der Produktion von Gütern hin. „Die Ergebnisse zeigen wieder einmal, dass viele Unternehmen ihre Lieferkette nicht im Griff haben“, so Ulrike Kallee, Schadstoff-Expertin des BUND. „Händler und Produkthersteller müssen ihren Lieferanten endlich klare Vorgaben machen und die Ware regelmäßig auf Schadstoffe überprüfen. Die eingesetzten Chemikalien belasten nicht nur die menschliche Gesundheit, sondern auch die Umwelt – bei uns und in den Produktionsländern.“

Die vom Labor nachgewiesenen Phthalate DEHP und DBP gelten als besonders bedenklich für die Gesundheit. Alle vier Lichterketten im Test waren zwischen 0,16 und 27 Gewichtsprozent mit diesen Schadstoffen belastet. Gemäß der europäischen Richtlinie zur Beschränkung von gefährlichen Stoffen in Elektro- und Elektronikgeräten (RoHS) dürfen Produkte mit Gehalten über 0,1 Gewichtsprozent europaweit nicht verkauft werden. Die Weichmacher können durch Ausdünsten, Auswaschung oder Abrieb aus der Weihnachtbeleuchtung entweichen und gelangen so in die Umwelt. In Innenräumen binden sie sich an Hausstaub und können so eingeatmet werden. DEHP und DBP ähneln den körpereigenen Hormonen und bringen das fein ausbalancierte Hormonsystem des Körpers aus dem Gleichgewicht. Eine Vielzahl von Erkrankungen und Störungen wird mit diesen Substanzen in Verbindung gebracht: unter anderem verringerte Spermienqualität, verfrühte Pubertät, Asthma, Brustkrebs, Fettleibigkeit, Diabetes sowie erniedrigte Intelligenzquotienten und das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADHS). 

Darüber hinaus waren die Lichterketten auch auffällig mit gefährlichen Chlorparaffinen (SCCP) belastet. Auch hier verstoßen drei Lichterketten mit Werten zwischen 0,24 und 2,4 Gewichtsprozent gegen geltendes Recht. Die europäische Verordnung für persistente organische Schadstoffe (POP-Verordnung) legte bereits 2015 für SCCP ein Grenzwert von 0,15 Prozent fest. Chlorparaffine sind extrem langlebig und sehr giftig für Wassertiere. Sie belasten weltweit Gewässer, Böden und Lebewesen und reichern sich im Nahrungsnetz an. Beim Menschen können sie Nieren-, Leber- und Schilddrüsenschäden verursachen und möglicherweise Krebs erregen. 

Quelle: bund.net

Lebensmittelverschwendung vermeiden. Regionale Erzeuger stärken

Rund ein Drittel aller in Deutschland gekauften Lebensmittel wird weggeworfen, das meiste davon in den Haushalten. Pro Kopf und Jahr sind das über 80 Kilogramm angefangene, abgelaufene oder überzählige Lebensmittel. Zu den Verschwendern gehören aber auch Industrie, Großverbraucher und Handel. Und schon bei der Ernte werden etwa 30 Prozent der pflanzlichen Erzeugnisse aussortiert, weil sie in Farbe, Form oder Größe bestimmten Handelsnormen nicht entsprechen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wirbt deshalb dafür, sich beim Einkauf nicht von Sonderangeboten oder bunten Auslagen zum Kauf überzähliger Lebensmittel `verführen` zu lassen. Und dort wo es möglich ist, sollten Kundinnen und Kunden ihre Nahrungsmittel direkt von den Produzenten beziehen.

Dies sind vor allem sogenannte „Direktvermarkter“, also Landwirtschaftsbetriebe, die ihre Waren auf lokalen Märkten anbieten bzw. über einen Onlinevertrieb zum Kunden nach Hause liefern. Die Internetseite „Erzeuger-direkt“ (www.erzeuger-direkt.de/umkreissuche/find.php) hilft bei der Suche von Anbietern konventioneller und ökologischer Produkten im näheren Umfeld. Für Ökolebensmittel direkt vom Hof sind unter www.oekolandbau.de/service/adressen/einkaufsfuehrer/ regionale Einkaufsadressen zu finden.

Eine weitere Möglichkeit der Stärkung regionaler und ökologischer Landwirtschaft sind Projekte der „solidarischen Landwirtschaft“. Die Idee dahinter: In der solidarischen Landwirtschaft übernehmen Privathaushalte gemeinsam die Kosten eines Agrarbetriebs, wofür sie im Gegenzug dessen Ernteertrag erhalten. Je nach Ernteertrag und Saison werden entsprechende Anteile an die Projektbeteiligten verteilt. Zusätzlich können Mitwirkende Arbeitsstunden auf den Höfen leisten, um Kenntnisse auf dem Gebiet der ökologischen Landwirtschaft zu erwerben und sich gegenseitig kennenzulernen. Die Verschwendung handelsnormbedingter Lebensmittel ist bei diesen Projekten ebenfalls minimiert. Agrarbetriebe der solidarischen Landwirtschaft sind im Internet unter www.solidarische-landwirtschaft.org/de/startseite/ zu finden.

Quelle: bund.net

Belastete Kosmetika mit Smartphone-App erkennen

In vielen Pflege- und Kosmetikprodukten werden nach wie vor Parabene als Konservierungsmittel eingesetzt. Das ist äußerst problematisch, denn diese synthetischen Chemikalien wirken ähnlich wie körpereigene Hormone. Die Parabene gelangen über belastete Pflegeprodukte in den Körper. Sie sind meist nicht akut giftig, können jedoch wichtige Entwicklungsprozesse stören. Eine Untersuchung im Auftrag der Europäischen Kommission bringt Parabene mit verfrühter Pubertät bei Mädchen, Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane, Brustkrebs, Schilddrüsenkrebs und Störungen der Nervenentwicklung in Verbindung. Besonders empfindlich reagieren Föten im Mutterleib, Kleinkinder und Pubertierende auf die hormonellen Schadstoffe. Zwar werden Parabene in Kosmetika in der Regel nur in geringen Mengen eingesetzt. Studien haben aber gezeigt, dass sich hormonell wirksame Chemikalien gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken können. Sie wirken sozusagen als Chemikaliencocktail. Diese Cocktaileffekte berücksichtigt die gegenwärtige Risikobewertung noch nicht, obwohl sie der Lebensrealität entspricht. So nutzen die meisten Menschen täglich eine ganze Reihe von Körperpflegeprodukten. Hinzu kommt die Belastung durch andere Alltagsprodukte, die ebenfalls hormonell wirksame Inhaltsstoffe enthalten. Deswegen empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf mit Parabenen belastete Kosmetikprodukte zu verzichten. Für alle Arten kosmetischer Mittel gibt es Alternativen, die ohne diese Substanzen auskommen.

Der BUND hat die „ToxFox“-App für iPhones und Android-Geräte entwickelt, damit Verbraucherinnen und Verbraucher leicht feststellen können, ob hormonell wirksame Chemikalien in einem Produkt enthalten sind. Für andere Endgeräte steht der ToxFox als Webformular zur Verfügung. Mit der App lässt sich der Barcode von Kosmetikprodukten scannen. So können sich Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einkauf bewusst gegen Produkte mit hormonell wirksamen Chemikalien entscheiden. Bei belasteten Produkten lässt sich über die App außerdem eine Protest-E-Mail an die Hersteller senden, sodass diese nachdrücklich damit konfrontiert werden, dass ihre Kunden keine belasteten Kosmetika wollen. Weitere Informationen zum ToxFox-Kosmetikcheck findet man unter:

http://www.bund.net/toxfox

Quelle:BUND

Studie belegt: Nur 6,1 % aller Gebärmutterentfernungen notwendig

Eine Information der Initiative „Rettet die Gebärmutter“

Nur 6,1 Prozent aller in Deutschland durchgeführten Gebärmutterentfernungen (Hysterektomie) werden aufgrund bösartiger Erkrankungen gemacht. Das stellte eine Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) jetzt fest. Es lag demzufolge bei einem relativ kleinen Teil der befragten Frauen eine Krebserkrankung der Gebärmutter oder der Eierstöcke vor, die eine Gebärmutterentfernung rechtfertigte.

Bei allen anderen Frauen, die an der Studie teilnahmen – immerhin 90 Prozent – lag eine gutartige Erkrankung vor. Dennoch wurde auch bei ihnen eine Hysterektomie vorgenommen. Viel zu häufig und vor allem unnötig, denn es gibt eine ganze Palette an organerhaltenden Behandlungsmethoden. Diese sollten grundsätzlich zuerst von den behandelnden Ärzten in Erwägung gezogen werden, bevor betroffenen Frauen eine Gebärmutterentfernung vorgeschlagen wird.

Auf die immer noch zu hohe und oft überflüssige Rate von jährlich etwa 150.000 Hysterektomien in Deutschland weisen seit Jahren Experten* hin. Das Fazit der neuesten Studienergebnisse des RKI schließt sich dem an und gibt neben anderen die dringende Empfehlung einer Festlegung von Leitlinien, um eine Qualitätssicherung innerhalb der operativen Gynäkologie zu erreichen.

Nach Expertenschätzungen wird jährlich allein bei ca. 30.000 bis 70.000 Frauen in Deutschland eine Hysterektomie aufgrund starker und lang anhaltender Monatsblutungen (Menorrhagie) vorgenommen. Obwohl es auch hier, je nach Ursache, mehrere Möglichkeiten gibt, mit minimal-invasiven Eingriffen die Blutungen zu minimieren oder ganz zu stoppen. Beispielsweise mit der globalen Endometriumablation (Verödung der Gebärmutterschleimhaut) oder der Hysteroskopie, falls Myome die Verursacher sind.

Sofern keine der genannten Behandlungen möglich ist, sollte vor der Komplettentfernung der Gebärmutter noch die Option einer endoskopischen Teilentfernung der Gebärmutter (LASH) stehen. Diese bringt den gewünschten Therapieerfolg ohne die Risiken einer Gebärmutterentfernung, wie die Folgeerkrankungen Harninkontinenz oder Scheidensenkung. Grundsätzlich sollte immer die am wenigsten invasive Operationsmethode gewählt werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Initiative „Rettet die Gebärmutter“.
Die Initiative informiert Frauen, die an übermäßigen Monatsblutungen leiden, auf ihrer Internetseitehttp://www.rettet-die-gebaermutter.de über alle Behandlungsoptionen. Mit Tipps und Links zu anderen Seiten, Erfahrungsberichten anderer Frauen, einem Forum und Statements erfahrener Ärzte möchte sie Frauen unterstützen und ihnen helfen, eine Alternative zu der vollständigen Entfernung ihrer Gebärmutter zu finden.

Quelle: *Prävalenz von Hysterektomien bei Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren, Bundesgesundheitsbl. 2013; 56:716-722; DOI 10.1007/s00103-012-16660-7; Online publiziert: 27. Mai 2013; Springer-Verlag
**C. Altgassen, B. Bojahr, K. Diedrich, A. Gallinat, R. Kreienberg, G. Kreuz, T. Römer,
R. Söder, D. Wallwiener; Operative, organerhaltende Behandlung der dysfunktionellen uterinen Blutung; Sonderdruck „FRAUENARZT“,51. Jahrgang; März 2010

 

Alkohol in pflanzlichen Arzneimitteln für Kinder

Foto: NL

Auf vielen pflanzlichen Arzneimitteln für Kinder findet man die Angabe, dass sie Alkohol enthalten. Es stellt sich die Frage, ob sie dennoch für Kinder unbedenklich sind.
Bei Alkohol denkt man in erster Linie an alkoholische Getränke, wie Wein oder Bier, die pro Glas 20 g Alkohol und mehr enthalten, und bei denen allgemein bekannt ist, dass sie für Kinder nicht geeignet sind.

Weniger bekannt ist, dass Alkohol in kleinen Mengen in vielen alltäglichen Lebensmitteln enthalten ist, die auch Kinder erhalten dürfen. So enthält ein Glas Apfelsaft (200 ml) bis 0,6 g Alkohol, Bananen (100 g) bis zu 0,3 g Alkohol, ein Becher Kefir (250 ml) bis zu 2,5 g Alkohol, Brot (100 g) bis zu 0,3 g Alkohol. In diesen kleinen Mengen ist Alkohol, wie viele andere Inhaltsstoffe in unserer Nahrung, auch für Kleinkinder unbedenklich.

Die Alkoholmengen, die in pflanzlichen Arzneimitteln enthalten sind, liegen in ähnlichen Größenordnungen oder sind eher noch geringer als die in diesen Lebensmitteln. Beispielsweise werden bei einem Hustensaft, der 5 % Alkohol enthält, mit der einzelnen Kinderdosis von 2,5 ml nur 0,1 g Alkohol aufgenommen, was der Alkoholmenge in 100 ml Apfelsaft entspricht. Aber bei auch bei Tropfen, die 30 % Alkohol enthalten, ist die aufgenommene Alkoholmenge gering, da die Kinderdosis nur beispielweise 0,5 ml beträgt, was 0,12 g Alkohol entspricht. Daher ist der Alkohol in diesen pflanzlichen Arzneimitteln auch für Kinder unbedenklich.

Was ist hieraus für die Frage abzuleiten, ob alkoholhaltige pflanzliche Arzneimittel sicher genug für Kinder sind? Die mit pflanzlichen Arzneimitteln eingenommene Dosis liegt bei Kinderdosierungen – in der Regel deutlich – unterhalb von 0,5 g. Daraus lässt sich schließen, dass pflanzliche Kinderarzneimittel, auch wenn sie Alkohol enthalten, in der vorgesehenen Dosierung für Kinder sicher sind.

Für nähere Informationen finden Sie hier weiterführende Literatur:
• Stefanie Hoser und Ulrike Fronz: Ein Gläschen in Ehren … Alkohol und Arzneimittel. PZ Prisma 2011; 18:220-226
• Annette Junker: Alkohol: Hilfsstoff, Droge, Genussmittel. Zeitschrift für Phytotherapie 2012; 33:91-93
• Olaf Kelber, Cristian Nauert, Andreas Biller, Barbara Steinhoff, Martin Adler und Karin Kraft: Sicher: Alkohol in pflanzlichen Arzneimitteln für Kinder. Poster, Symposium 40 Jahre GPT, Köln, 21.10.2011
• Olaf Kelber, Frauke Gaedcke, Barbara Steinhoff, Hilke Winterhoff (für die Arbeitsgruppe Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Kooperation Phytopharmaka): Ethanol in herbal medicinal products for children. Pharm. Ind. 2008; 70: 1124-1127

Wahrheiten und Irrtümer über Medizinweisheiten

Wer erkältet ist, sollte naschen. Und Schimmel kann Heuschnupfen auslösen. Solche Binsenweisheiten gibt es zuhauf. ÖKO-TEST ist der Frage nachgegangen, welche davon richtig und welche unsinnig sind.

Viel Vitamin C schützt vor Erkältungen
Stimmt nicht. Die meisten Studien konnten keine vorbeugende Wirkung feststellen. Ausnahmen seien Ausdauersportler wie Marathonläufer, aber auch starke Raucher, sagt Dr. Bernhard Watzl von der Bundesforschungsanstalt für Ernährung. Ihr Bedarf sei höher als die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen 100 Milligramm täglich.

Schimmel kann Heuschnupfen auslösen
Stimmt fast. Im Juli und August blühen nicht nur Gräser und Kräuter, auch der Schimmelpilz Alternaria verstreut seine Sporen. Darauf reagieren zahlreiche Menschen mit juckenden Augen und triefender Nase wie bei einem Heuschnupfen. Der Schimmelpilz wächst im Freien, auf trockenen Pflanzen und Getreidekörnern. Die Symptome tauchen deshalb häufig bei Spaziergängen oder bei der Gartenarbeit auf. Viele Betroffene und auch manche Ärzte tippen fälschlicherweise zunächst auf Pollen als Auslöser. Gegen die Schimmelsporenallergie ist wie bei Heuschnupfen eine Hyposensibilisierung möglich.

Naschen ist gesund
Stimmt für Erkältungen teilweise. Das Lutschen von Bonbons regt den Speichelfluss an und lindert so das Kratzen im Hals. Heilkräuter wie Salbei, Eukalyptus oder Pfefferminze in den Bonbons helfen zusätzlich. Schokolade wiederum enthält Theobromin. Der Kakaobestandteil hilft besser gegen Hustenanfälle als der Arzneiwirkstoff Kodein, stellten britische Forscher fest. Und der Saft der Süßholzwurzel, der sich in Lakritze und in Hustenmitteln findet, löst den Schleim in den Bronchien und fördert das Abhusten.

Am besten hilft bei Erkältungen ein steifer Grog
Stimmt nicht. Alkohol belastet das Immunsystem zusätzlich. Das wärmende Gefühl nach einem Glas Punsch oder Grog ist eine kurzzeitige Täuschung. Die erwünschte Bettschwere stellt sich nur ein, weil Alkohol beruhigend wirkt. Alkohol kann die Wirkung von Medikamenten beeinflussen. Außerdem entzieht er dem Körper Wasser, obwohl dieser gerade bei Erkältungen mehr Flüssigkeit braucht.

Grapefruitkerne wirken gegen Entzündungen
Stimmt eingeschränkt: Grapefruitkernextrakt wird aus den Kernen und den weißen Fruchtwänden der Grapefruit hergestellt, die beim Saftpressen als Rückstände anfallen. Sie enthalten große Mengen an Flavonoiden. Diese sekundären Pflanzenstoffe haben eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Der Extrakt wird deshalb auch als Mittel bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder im Hals angeboten, etwa zum Gurgeln. Ob der Extrakt dabei wirkungsvoller ist als Salbeiblätter, ist offen.

Bei Husten ein Eis löffeln
Stimmt. Es klingt zwar paradox, bei Erkältungen viel Kaltes zu essen, aber ein großes Eis hilft tatsächlich. Die Kälte lässt entzündete Schleimhäute abschwellen und betäubt sie leicht. Milch und Sahne im Eis fördern die Schleimproduktion. Damit ist eine Schüssel Eis ein gutes Mittel bei Reizhusten. Wenns nach den Kindern ginge, gerne dreimal täglich.

Kaffee, Alkohol und Rauchen fördern Osteoporose
Stimmt. Kaffee regt die Urinproduktion an und schwemmt dadurch vermehrt Kalzium aus. Durch ordentlich Milch im Kaffee lässt sich das jedoch wieder ausgleichen. Alkohol in größeren Mengen vernichtet Vitamin D. Außerdem wird zum Abbau Parathormon verbraucht, das die Kalziumaufnahme steuert. Nikotin beschleunigt den Östrogenabbau. Raucherinnen kommen im Schnitt zwei Jahre früher in die Wechseljahre, was ein erhöhtes Osteoporoserisiko bedeutet.

Der Rücken ist der Spiegel der Seele
Stimmt. Dass die Menschen auch an psychischen Problemen schwer tragen, wird in vielen Redewendungen deutlich, die allesamt auf Alltagsbeobachtungen beruhen. Wenn jemand aus Kummer den Kopf hängen lässt oder vom Gram gebeugt ist, zeigt sich das in der Körperhaltung. Angst lässt uns den Kopf einziehen oder sitzt uns im Nacken. Innere Konflikte, Niedergeschlagenheit oder unbewältigter Stress führen oft zu verkrampfter Körperhaltung, Verspannungen der Nacken- oder Rückenmuskulatur und damit zu Rückenschmerz. Wer dagegen mit sich selbst im Reinen ist, geht aufrecht durch das Leben, hält den Kopf hoch und hat Rückgrat bewiesen oder sich nicht verbiegen lassen.

Halskrause schadet mehr als sie nützt
Stimmt. Zwar bekommen immer noch zwei Drittel aller Patienten mit einem Schleudertrauma vom Arzt eine Halskrause verpasst. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation ist diese Behandlung jedoch meist überflüssig, häufig sogar schädlich. Der Grund: Beim Schleudertrauma, das zu den häufigsten Verletzungen bei Auffahrunfällen gehört, werden die Halsmuskeln überdehnt. Durch die Ruhigstellung mit der Halskrause entsteht der so genannte Immobilisationsschmerz, der die Bewegungsfähigkeit weiter einschränkt und das Leiden oftmals chronisch werden lässt. Die Experten empfehlen, akuten Schmerz mit Medikamenten und physikalischen Verfahren zu behandeln und frühzeitig mit einer aktiven Therapie zu beginnen.

Die Bandscheibe lässt uns tagsüber schrumpfen
Stimmt. Durch den Druck, der tagsüber auf ihnen lastet, wird Flüssigkeit aus den Bandscheiben gepresst. Sie werden etwas flacher. Bei 24 Bandscheiben macht sich dieser an sich geringe Effekt in der Summe durchaus bemerkbar. Wir sind abends ein bis zwei Zentimeter kleiner als morgens. Über Nacht nehmen die entspannten Bandscheiben wieder Wasser auf.

Franzbranntwein hilft gegen Rückenschmerz
Stimmt. Das Hausmittel besteht aus Alkohol, in dem ätherische Öle gelöst sind, die die Durchblutung fördern. Meist sind Kampfer, Menthol, Eukalyptus, Kiefer und Rosmarin enthalten. Durch die bessere Durchblutung und die massierenden Bewegungen beim Einreiben lockern sich verspannte Muskeln, die häufig die Ursache für Rückenschmerzen sind. Franzbranntwein sollte nicht auf entzündete oder sehr empfindliche Hautpartien aufgetragen werden.

Impfen fördert Allergien
Unentschieden. Zwar schützt eine Impfung vor Kinderkrankheiten. Das würde der Schmuddelkinder-Theorie zufolge Allergien wie Heuschnupfen fördern. Einen Beleg liefert eine schwedische Studie: Demnach bekommen Kinder aus Familien, die aus weltanschaulichen Gründen Impfungen weitgehend ablehnen, seltener Heuschnupfen, Hautausschläge und Asthma. In einer anderen Untersuchung verringerte dagegen eine frühe Impfung gegen Masern, Keuchhusten, Diphtherie und Tetanus das Allergierisiko. Das Aktionsbündnis Allergieprävention rät zu den üblichen empfohlenen Impfungen.

Trendgetränk Bubble Tea: Gesundheitsrisiko für Kleinkinder

Stärkekugeln können in die Atemwege gelangen und die Atmung blockieren

Bubble Tea hat sich zu einem Trendgetränk entwickelt, das vor allem bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt ist. Das bunte Getränk besteht aus gesüßtem grünen oder schwarzen Tee und wird mit Milch und Fruchtsirup versetzt. Als Besonderheit werden dem Getränk Kügelchen (Bubbles) aus Stärke zugesetzt, die mit einer süßen Flüssigkeit gefüllt sind. Bubble Tea wird mit einem breiten Strohhalm getrunken, durch den auch die Bubbles in den Mund gesaugt werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist darauf hin, dass Bubbles in die Atemwege eindringen können. „Insbesondere bei Kindern bis zum Alter von vier Jahren besteht die Gefahr, dass sie versehentlich Fremdkörper in die Lunge verschlucken“, erklärt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Und genau das kann passieren, wenn Bubbles mit einem Strohhalm eingesaugt werden.“ Nach Einschätzung des BfR sind solche Fälle vorhersehbar. Berichte in der Presse über erste Notfälle sind vom BfR bisher nicht verifiziert, werden jedoch als plausibel eingeschätzt. Daher empfiehlt das BfR, dass beim Verkauf von Bubble Tea deutlich sichtbar auf dieses Gesundheitsrisiko hingewiesen wird.

Beim Verzehr von Bubble Tea können die Stärkekügelchen versehentlich in die Lunge eindringen. Die Bubbles, die mit einem breiten Strohhalm eingesaugt werden, sind etwa 10 bis 15 mm groß, haben eine elastisch-weiche Konsistenz und sind mit einer Flüssigkeit gefüllt.

Werden Fremdkörper in die Lunge verschluckt, spricht man von „Aspiration“. Verschiedene Faktoren begünstigen solche Aspirationsunfälle. Dazu gehört das Saugen mit einem Strohhalm, weil dabei durch den Unterdruck, der im Rachenraum entsteht, auch der Kehlkopfdeckel angehoben werden kann. Dadurch wird die beim Schlucken normalerweise verschlossene Luftröhre geöffnet und Flüssigkeiten oder Feststoffe können leicht in die Lunge gelangen. Zudem ist bekannt, dass Fremdkörper, die so groß sind wie Erdnüsse, gerade von Kindern bis zum Alter von vier Jahren besonders leicht in die Lunge verschluckt werden. Die in Bubble Tea verwendeten Kügelchen haben eine ähnliche Größe.

Bislang sind dem BfR keine Aspirationsunfälle durch Bubble Tea gemeldet worden. Allerdings werden solche Unfälle in Deutschland auch nicht systematisch erfasst. Ein gesundheitliches Risiko für Kleinkinder ist jedoch vorhersehbar. Berichte in der Presse über erste Notfälle sind vom BfR bisher nicht verifiziert, werden jedoch als plausibel eingeschätzt. Daher sollte beim Verkauf von Bubble Tea darauf hingewiesen werden, dass die Bubbles beim Saugen mit einem Strohhalm insbesondere bei Kindern bis zum Alter von vier Jahren leicht in die Lunge gelangen könnten. Denkbar sind neben entsprechenden Hinweisen auf den Produkten oder in der Produktwerbung auch Piktogramme, die die Gefahr des Verschluckens in die Lunge darstellen.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.