Omega-3, Vitamin D, Vitamin A und COVID

Eigentlich hängt mir das Thema COVID-19 mittlerweile zum Halse heraus, doch wenn ich einen spannenden Zusammenhang zwischen diesem Plagegeist und Vitalstoffen entdecke, dann will ich auch darüber schreiben.

Es gibt mittlerweile sehr viele Hinweise und auch Untersuchungen bzw. Studien, die belegen, welch positiven Einfluss Mikronährstoffe auf den Verlauf von Infektionskrankheiten haben.

Herausheben möchte ich hier eine Studie, die im März 2021 veröffentlicht wurde. Bei dieser Studie ging es um die Fähigkeiten von Fettsäuren und fettlöslichen Vitaminen die Bindung und den zellulären Eintritt des SARS-CoV-2 Virus zu verhindern.

Um es vorwegzunehmen:

Mehrfach ungesättigte ω-3-Fettsäuren hemmen ACE2-gesteuerte SARS-CoV-2-Bindung und zellulären Eintritt.

In dieser Studie wurden insgesamt 17 mehrfach ungesättigte Fettsäuren, einfach ungesättigte Fettsäuren und gesättigte Fettsäuren, sowie lipidlösliche Vitamine gescreent.

Das Ergebnis:
Die mehrfach ungesättigte Fettsäuren EPA, DHA, Linolensäure und Linolsäure sowie Vitamin A zeigten die höchste Bindungshemmung. Auch Vitamin D konnte die Bindung, wenngleich auch nicht so effektiv, die Bindung des Virus hemmen.

So sollte man (und nicht nur) in der jetzigen Epidemie noch mehr auf eine gute Versorgung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren sowie Vitamine A und Vitamin D achten.

Auch wenn der Sommer bis jetzt ziemlich verregnet ist so empfehle ich die wenigen Sonnenstrahlen zu nutzen und sich mit Vitamine D voll zu tanken, das funktioniert am Besten … oder aber entsprechend zu substituieren.

Vitamin A können wir aus beta-carotin synthetisieren, dafür gilt es allerdings reichlich, wirklich reichlich, die bekannten beta-carotin reichen Gemüse zu verzehren.

Und omega-3 sollte mit Algenöl substituiert werden, und das in ausreichender Menge. Von Fisch ist wegen Schwermetallbelastungen, Mikroplastik und vor allem brutalen und zu verachtenden Fangmethoden abzuraten.

 

 

Sirtfood – was ist das denn?

Sirtfood oder die Sirtuindiät beschreibt eine Ernährungsform mit ausgewählten Lebensmitteln, die einen stimulierenden Einfluss auf eine Gruppe von Enzymen, Sirtuine genannt, haben.

Sirtuine

Sirtuine sind nach dem Gen Sir2 benannt, das die Menge der hergestellten Sirtuine reguliert. Sie werden in fast allen tierischen Lebewesen und auch im Menschen gefunden. Insgesamt sind es 7 bei den Säugetieren.

Aufgaben (Masterregulatoren des Stoffwechsels)

Sirtuine sind für eine große Anzahl von Kontroll- und Regulationsmechanismen verantwortlich. Unter anderem kontrollieren sie die Zellteilung sowie die Reparatur von DNA-Brüchen. Das heisst, sie spielen eine besondere Rolle bei der Zellerneuerung (Zellteilung) und bei Alterungsprozessen (DNA-Reparatur).

Sie unterdrücken die Tumorenentstehung und können am Wachstum der Nervenfortsätze, der Axone, mitwirken.

Sie reduzieren oxidativen Stress in den Zellen und schützen die Enden der DNA-Stränge, die Telomere, die eine entscheidende Rolle bei Alterungsprozessen spielen.

Sie regulieren den Zellstoffwechsel und die Insulinsynthese.

Kurz gesagt sind sie bei den Prozessen beteiligt, die uns gesund erhalten und gesund altern lassen. Sie werden auch als Langlebigkeitsgene bezeichnet, obwohl sie Enzyme sind und keine Gene.

Stimulierung über Lebensmittel 

Die Sirtuindiät ist nun bestrebt mit der Auswahl bestimmter Lebensmittel die Menge an Sirtuinen zu erhöhen. Denn wenn sie zur DNA-Reparatur benötigt werden fehlen sie bei der Regulierung der Zellteilung. Darum ist es wichtig, diese Enzyme in mehr als ausreichender Menge herstellen zu lassen.

Darum ist die Sirtuindiät nicht mit vielen der anderen derzeit angesagten Ernährungsformen wie low carb Diäten und oder Paleokost vergleichbar, die allesamt die Vor- bzw. Nachteile der Makronährstoffe Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße in den Mittelpunkt stellen.

Nun ist mittlerweile bekannt, dass folgende Lebensmittel die Sirtuinproduktion anregen:

Buchweizen, Kapern, Stangesellerie, Grüner Tee, Grünkohl, Olivenöl, Walnüsse, Kurkuma, Erdbeeren, Rotwein, Radicchio, Kakao, Kaffee, Kurkuma, Petersilie, Liebstöckel, rote Zwiebeln und noch einige mehr. 

Mehr findest Du in dem Buch Die Sirtuin Diät von Googins und  Matten: Jung und schlank mit Genuss.
Die Autoren, Ernährungswissenschaftler, gelten als die Entwickler dieser Diät.

Schaue ich mir die obige Liste an, so sind das alles Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen wie Rutin, Quercetin, Resveratrol, Curcumin, Katechine u.a. Das bedeutet, dass eine pflanzliche Kost mit frischen Lebensmitteln dazu beiträgt uns länger gesund zu erhalten. Im Grunde genommen keine wirklich neue Erkenntnis und lediglich eine weitere Argumentationshilfe für die Abkehr von der industrialisierten krankmachenden Mischkost hin zu einer (möglichst) veganen Ernährungsweise.

Im Übrigen werden diese Enzyme auch durch Intervallfasten oder komplettes Fasten oder durch Sport aktiviert.

Ich sag’s ja …bewegen, ernähren, entspannen.

Wie man Brokkoli richtig zubereitet

Krebsprophylaxe in der Küche

Brokkoli gehört zur riesigen Familie der Kreuzblütler. darunter fallen auch alle anderen Kohlsorten sowie Senf(blätter), Meerrettich und Radieschen, Brunnenkresse und Rucola.

Allen ist gemeinsam, dass sie wertvolle bioaktive Substanzen besitzen, u.a. die Glucosinolate. Die vorbeugenden Wirkungen reichen vom Schutz vor Diabetes Typ 2 über Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zu antikanzerogenen Eigenschaften. Wahre Superhelden.

Und dieser Superheld hat einen Namen: Sulforaphan. Sulforaphan ist allerdings nicht aktiv in der Pflanze enthalten sondern ist ein Umwandlungsprodukt aus seinem Vorläufer, dem Glucoraphan. Damit diese Umwandlung vonstatten gehen kann, braucht es ein Enzym, die Myrosinase, das die Pflanze praktischerweise gleich mitliefert, aber nicht im gleichem Pflanzenkompartiment wie das Glucoraphan.

Im Grunde genommen sind diese Substanzen Schutzstoffe vor Fraßfeinden, jedoch mit immenser gesundheitlicher Bedeutung für uns Menschen.

Hacken und Warten

Diese separate Aufteilung muss beim Zubereiten berücksichtigt werden in dem man dem Enzym Zeit gibt, seine Arbeit zu verrichten, nämlich das Glucoraphan in das aktive Sulforaphan umzuwandeln. Und das macht man, in dem man den Brokkoli in Stücke schneidet und dann ca. 40 Minuten liegen lässt. Durch das Zerschneiden werden die Kompartimente eröffnet und Glucoraphan und das Enzym Myrosinase kommen zusammen und das Endprodukt Sulforaphan entsteht.

Noch effektiver wird es, wenn man den geschnittenen Brokkoli mit Zitronensaft oder etwas Essig beträufelt, weil man herausgefunden hat, dass die Zugabe der Säure nicht nur das empfindliche Vitamin C schützt sondern auch und vor allem die Bildung von Sulforaphan optimiert.

Diese Zubereitungsart nennt Dr. Michael Greger in seinem höchst lesenswerten Buch: How not to die die ‚Hacken-und-Warten-Technik‘.

Rohverzehr

Es würde aber auch anders gehen, denn Nachteil der Hacken-und-Warten-Technik ist die längere Vorbereitungszeit: Rohverzehr. Durch das Kauen des rohen Kreuzblütlers geschieht dasselbe wie durch das Zerschneiden, und die freigesetzte Myrosinase kann beim Kauen und Transport in den Magen seinen Job erledigen, bevor es im Magen durch die Magensäure deaktiviert wird. Auch hier gibt es einen Nachteil: nicht jeder Kreuzblütler ist angenehm roh zu verzehren. Während Rucola, Radieschen und Rettich roh gut zu verzehren sind wird es bei z.B. Rosenkohl und Grünkohl weniger angenehm.

Darüber hinaus kann ein hinzufügen von Kreuzblütlern zu Smoothies ebenfalls enorme gesundheitliche Vorteile bieten.

Würde man Rosenkohl, Brokkoli und Blumenkohl einfach kochen, wird das Enzym Myrosinase zerstört und es könnte kein Sulforaphan gebildet werden.

Externe Enzyme

Ein dritte Möglichkeit, die Sulforaphanausbeute zu erhöhen ist das hinzufügen externer Enzyme in Form von rohen Kreuzblütlern zu den gekochten. Das Enzym Myrosinase ist zwar hitzelabil und wird durch Kochen zerstört, allerdings nicht das Glucoraphan und wenn man jetzt erhitztes Kohlgemüse mit Rucola oder Radieschen (oder anderen rohen Kreuzblütlern) verzehrt kann dennoch eine Umwandlung in das aktive Sulforaphan stattfinden.

Sprossen 

Eine vierte und letzte Möglichkeit, Sulforaphan in nennenswerten und damit gesundheitsfördernden Mengen zu sich zu nehmen besteht im Verzehr von Sprossen. So haben 3- Tage alte (oder junge) Brokkolisprossen einen 10-100 mal höhere Konzentration an Glucosinolaten. Und wenn man dann dazu noch etwas Zitronensaft oder Essig hinzugeben würde …

weiterführende Literatur:
Niko Rittenau: Vegan-Klischee ade!
Dr. Michael Greger: How not to die
(Verlinkungen zu amazon, oder aber Du unterstützt Deinen lokalen Buchhändler)

 

 

 

Vitamin B12 Analoga

 

Dauerbrenner Vit B12. Heute geht es um die sogenannten Vitamin B12 Analoga.

B12, auch Cobalamin genannt, ist ein essentielles Vitamin, dass der menschliche Körper nicht in ausreichender Menge synthetisieren kann. Und wenn, dann noch an falschem Ort.

B12 wird von Mikroorganismen, hauptsächlich von Bakterien, hergestellt. Das passiert auch im Mikrobiom in unserem Darm, v.a. im Dickdarm. Allerdings nicht in ausreichender Menge und resorbieren können wir es dort auch nicht. Folglich müssen wir Nahrungsmittel zu uns nehmen, die B12 enthalten und das in ausreichender Menge. Nun sind diese Lebensmittel allerdings hauptsächlich tierischen Ursprungs und somit wird B12 für Veganer ein kritischer Mikronährstoff.

Denn obwohl wasserlöslich, kann der menschliche Körper Cobalamin in großer Menge in der Leber speichern, so dass nicht sofort ein Mangel entstehen würde. Aber irgendwann tritt er ein. Aber es gibt doch pflanzliche B12 Quellen, wendet der/die engagierte Veganer*in ein.

Und hier kommen die Vitamin B12 Analoga ins Spiel. Sie sehen so aus wie B12, haben aber im menschlichen Körper keine Funktion … und schlimmer noch, sie besetzen die Transportmoleküle, die das ‚aktive‘ B12 benötigen, um resorbiert zu werden.

Und das macht sie zu schädlichen Nahrungsbestandteilen. Und worin befinden sich jetzt die B12-Analoga? Leider haben sich mittlerweile fast alle vermeintlichen pflanzlichen B12-Quellen wie Spirulina, Nori, Miso und Wakame als Quellen für B12-Analoga herausgestellt.

Einzig die Chlorella-Alge, Dulse und weitere Algen namens Coccolithophorid werden derzeit als mögliche Vitamin B12-Quellen erforscht.

Darüber hinaus können Serumuntersuchungen nicht zwischen aktiven B12 und B12-Analoga unterscheiden, so dass diese Werte unbrauchbar sind, um den B12-Spiegel zu bestimmen.

Wesentlich aussagekräftiger ist der MMA Wert im Urin. Methylmalonsäure wird von Vit B12 haltigen Lebensmitteln gesenkt und ist somit ein verlässlicher Bio-Marker. Ebenso das sogenannte Holo-TC. Holotranscobalamin ist die stoffwechsel aktive Form des Vit B12, ist aber doppelt so teuer wie ein ’normaler‘ Serum B12-Test, darum bitte beim Arzt auf Holo-TC bestehen oder MMA messen lassen.

Aus den oben genannten Gründen sollten Veganer sich nicht auf vermeintliche pflanzliche Vit B12 Quellen verlassen sondern in physiologischer Höhe supplementieren.