Chili, Bluthochdruck und die Chinesen

Vor ein paar Tagen berichteten Online-Magazine von einer Studie, die einen Zusammenhang  zwischen dem Genuss von Chili und Blutdrucksenkung herstellt

In dieser Studie aus China wurden Ratten aus einer Zuchtlinie mit chronischem Bluthochdruck (Hypertonie) capsaicinreiche Nahrung gegeben. Capsaicin ist der Stoff, der dem Chili die Schärfe gibt. Ergebnis dieser Studie: die mit Chili gefütterten Ratten hatten deutlich bessere Blutdruckwerte als die Versuchstiere ohne Chili-Beikost.

Rattenscharfe Schlußfolgerung. Capsicain senkt den Blutdruck. Zumal in Regionen Chinas, die ohnehin mehr Chili essen, aus welchen Gründen auch immer, nur 10-14% an Hypertonie leiden, in den anderen Regionen aber 20%.  Wie viel Chili essen wir eigentlich hier? Nicht so viel, oder, und ist das der Grund, dass wir so viel Hypertoniker haben?

Nächster Schritt ist jetzt die Erforschung des Scharfmachers beim Menschen. Übrigens ist ’scharf‘ keine Geschmacks- sondern eine Schmerzempfindung.

Capsicain wird schon länger in der Heilkunde angewandt, vor allem in den Wärmepflastern. Chili wirkt kreislaufanregend, entzündungshemmend, bakterizid und schweißtreibend.

Essbare Wildpflanzen Europas

Schon lange interessieren sich nicht nur Biologen für die Pflanzen am Wegesrand. Auch Sterne- und Hobbyköche sind immer häufiger in Wäldern und Wiesen unterwegs und halten Ausschau nach essbaren Wildpflanzen.

Warum? Weil Wildkräuter reich an gesunden Inhaltsstoffen sind und darüber hinaus über ganz besondere Aromen verfügen.

Um einen besseren Überblick über genießbare und ungenießbare Pflanzenarten zu bekommen, lohnt ein Blick in Eva-Maria Dreyers Lexikon Essbare Wildpflanzen Europas. Unter den 1.500 vorgestellten Arten sind eine Reihe schmackhafter Kräuter zu finden, zugleich wird aber auch vor ungenießbaren und giftigen Pflanzen gewarnt. Eine Einleitung erklärt verständlich und in Kürze alles, was man zur Bestimmung der Pflanzen und zu ihrer Verwendung wissen muss. Wer also eine Pflanze sucht, der wird sie hier mit Sicherheit finden. Darüber hinaus machen kreative Rezeptideen Appetit auf die Köstlichkeiten aus der Natur. Sie werden überrascht sein, welche Pflanzen man essen kann!

Dr. Eva-Maria Dreyer ist Biologin und Buchautorin. Zum Thema essbare Wildpflanzen hat sie beim KOSMOS Verlag bereits verschiedene Naturführer veröffentlicht. „Die essbaren Wildpflanzen Europas“ ist ihr bis jetzt umfangreichstes Werk zu diesem Thema.

408 Seiten, gebunden über 700 Farbfotos, 49,90 €

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Die Heilkraft der Avocado

Die aktuelle Diskussion um die Rigividerm Salbe nehme ich zum Anlass, um den Hauptwirkstoff, Avocadoöl, etwas näher zu beleuchten.

Die Avocado ist eine Pflanze aus der Familie der Lorbeergewächse, beheimatet in den tropischen Wäldern Süd- und Mittelamerikas. Der Avocadobaum kann bis zu 20 Meter hoch werden. Eine alte Pflanze, die bereits von den Azteken kultiviert wurde.

Die Avocadofrucht ist birnenförmig bis rund, je nach Art ist ihre ledrige Außenschale mittel- bis dunkelgrün. Im Inneren befindet sich ein großer Kern. Das Fruchtfleisch ist grüngelb bis goldgelb. Ahacuatl nannten sie die Indianer, Butter aus dem Wald.

Ein Hinweis auf den relativ hohen Fettgehalt. Sie ist die wichtigste fetthaltige Frucht im amerikanischen Raum, vergleichbar in ihrer Bedeutung mit der Olive für den mediterranen Raum.

Dieses Fett ist leicht verdaulich. Das Öl besteht zu 80% aus einfach ungesättigten Fettsäuren (Herz-Kreislauf-Prophylaxe). Weiter findet man Phytosterine (Einfluß auf Cholesterinaufnahme und Verwertung) sowie Vitamine, hier B1, B2, B3, B5, B6, Biotin, Folsäure, D, E und C, Provitamin A, K sowie Mineralstoffe (u.a. sehr viel Kalium) und Spurenelemente (u.a. Kupfer).

Der Vitamin B5 Gehalt ist so hoch, dass bereits eine Avocado ein Drittel des empfohlenen Tagesbedarfs enthält. 100 g Avocado decken ein Viertel des Kaliumbedarfs. Interessant auch der Folsäureanteil, da in Europa viele Menschen unter Folsäuremangel leiden.

Zusätzlich enthalten Avocados einen hohen Anteil an Ballaststoffen und beugt somit vielen Zivilisationskrankheiten vor.

Bei den Mayas wurde die Avocado als Heilpflanze genutzt: Fruchtfleisch bei Ohrenentzündungen, den Sud ausgekochter Blätter bei Husten, geröstete Kerne gegen Durchfall. Auch Salben waren bereits bekannt. Damit wurden Alterungsprozesse verlangsamt und Wunden heilten schneller. Das Fruchtöl wurde gegen Flechten verwendet.

Empfohlen werden Avocados bei Nervosität und Stressbelastung und für Geistesarbeiter. Der hohe Vitamin-B Anteil sowie die mehrfach ungesättigten Fettsäuren machen sie zu einer idealen Nervennahrung.

Das Vitamin D beugt Hautentzündungen vor, Vitamin E strafft die Haut, B-Vitamine gelten sowieso als Hautvitamine und Linolensäure ist gut gegen Ekzeme. Spröde Lippen, rissige Haut und trockene Haare sprechen gut auf Avocadoöl an. Auf diesem Hintergrund ist die Zusammensetzung der Rigividerm-Salbe, die hauptsächlich Avocadoöl und Vitamin B12 enthält, als sehr interessant zu bewerten.

Auf Grund der hohen Nährstoffdichte und den daraus resultierenden gesundheitlichen Vorteilen sollte die Avocado eigentlich zum täglichen Speiseplan gehören.

Kritisch möchte ich anmerken, dass die Frucht in unseren Breitengarden nicht wächst und deshalb für ein Lebensmittel eine schlechte Umweltbilanz aufweist, was die langen Transportwege betrifft.