Warum Kakao und Cashewkerne für gute Laune sorgen und Dir beim Schlafen helfen können

Kennst Du das auch? Ein- und Durchschlafstörungen, schlechte Schlafqualität, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung? Dann bist Du nicht allein. Laut DAK schlafen fast 80% der deutschen Arbeitnehmer schlecht. Von den Selbstständigen ganz zu schweigen.

Man könnte meinen, es handelt sich um eine neue Volkskrankheit. Die Gründe sind vielerlei. Zu viel Stress, Alkoholkonsum, zu viel Bildschirmnutzung am Abend, zu spätes Essen, zu helles Schlafzimmer, Elektrosmog, Stress und sicherlich noch einiges mehr.

Wer oder was sorgt eigentlich dafür, dass wir schlafen? Na ja, zunächst einmal eine gesunde Müdigkeit. Aber auch ein Hormon, dass gebildet wird wenn es dunkel wird: Melatonin. Unsere Zirbeldrüse, eine recht kleine Hormondrüse, so ziemlich in der Mitte des Gehirns, so groß wie eine Erbse oder ein Reiskorn in Form eines Minitannenzapfens ist u.a. verantwortlich für die Melatoninproduktion. Wenn weniger Licht auf unsere Netzhaut fällt wird über einen komplexen nervalen Mechanismus die Melatoninproduktion angeworfen, wir werden müde und können schlafen. Fällt wieder mehr Licht auf die Netzhaut lässt die Melaninproduktion nach und wir erwachen.

So weit so einfach. Nun gibt es aber hier so einige Sollbruchstellen. Z.B. zu helle Schlafzimmer, so dass nicht genügend Melatonin gebildet werden kann. Oder die Zirbeldrüse selber ist schlapp und müde. Wie kann das sein?

Normalerweise ist unser Gehirn durch die sogenannte Blut-Hirn-Schranke sehr gut geschützt vor dem, was so im Blut herumschwirrt. Nicht alles davon darf ins Gehirn. Leider ist die Zirbeldrüse davon ausgeschossen und sie ist den Toxinen, die auch in unserem Blut vorkommen, ausgeliefert. Namentlich Fluoride spielen hier eine entscheidende Rolle, aber auch andere Substanzen wie Quecksilber, Tabak, Koffein und Alkohol u.a. können die Zirbeldrüse belasten, sie verkalkt geradezu und kann dann immer weniger Melatonin bilden.

Übrigens ist Melatonin nicht nur unser Schlafhormon, es ist auch sehr potentes Antioxidans und hilft der Zellregeneration. Gebildet wird es im Körper aus Serotonin, dem sogenannten ‚Wohlfühlhormon‘. Für die Umwandlung brauchen wir übrigens Vit B6 und Zink. Ja, und Serotonin seinerseits wird aus einer Aminosäure gebildet, nämlich L-Tryptophan. Diese ist essentiell und muss über die Nahrung aufgenommen werden.

Kakaoschote

Und hier kommen der Kakao und die Cashewkerne ins Spiel. Sie sind mit 293 mg bzw. 287 mg pro 100g wahre Tryptophanbomben. Aus diesem Tryptophan bildet der Körper mit Folsäure und Vit D das sogenannte 5-HTP (5-Hydroxy-Tryptophan) und daraus wird zusammen mit Vit B6, Magnesium und Zink Serotonin … und das macht gute Laune.

Also eine gute Portion Cashewkerne (Bioqualität versteht sich) und etwas Kakaopulver (natürlich auch Bio) hilft Dir nicht nur beim Schlafen, sondern es kann Deine Stimmung aufhellen. Vorausgesetzt Du bist mit den erwähnten Mikronährstoffen ausreichen versorgt und sorgst für eine entsprechende Schlafhygiene, wie sie oben angesprochen wurde.

Wenn Du nicht so viel Cashewkerne und Kakao vor dem Schlafengehen zu Dir nehmen möchtest, dann kannst Du auch L-Tryptophan als Supplement zu Dir nehmen.

Alternativ könntest Du aber auch direkt 5-HTP (bitte absprechen mit Deinem Arzt oder Heilpraktiker, es gibt Wechselwirkungen mit Antidepressiva) oder Melatonin einnehmen.

Burn-out – Symptom unserer Zeit

Gestern erschütterte die Nachricht von Ralf Rangnicks Burn-out bedingten Rücktritt als Trainer von Schalke 04 die Sport- und Fußballwelt. Für die Verantwortlichen kam der Rückzug völlig überraschend und natürlich auch für die Öffentlichkeit.

Selbstverständlich kündigt sich ein Burn-out Syndrom an. Es ereilt einen nicht aus heiterem Himmel. Die geschilderten Beschwerden wie Appetitmangel und Schlafstörungen sind bereits Alarmzeichen und keine Hinweise. Alle zu diesem Thema Befragten reden über Berufsdruck, Stress, zu viel Öffentlichkeit (kein Rückzug ins Private mehr möglich) und Dauerbelastung.

In meinen Augen ist das lediglich die Spitze des Eisberges. In einer Umfrage des IfD Allensbach zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden von 2008, geben 31% der Befragten an, sie würden unter Stress und Belastung leiden und weitere 29% unter Ermüdungserscheinungen. 25% gaben an, Schlafstörungen zu haben. Beeindruckende Zahlen finde ich. Und hier wurden nicht in der Öffentlichkeit stehende Persönlichkeiten mit einem hohen Berufsdruck befragt.

Das Burn-out Syndrom wird in der Regel mit zu viel Stress begründet. Und Stress macht krank, das wissen wir alle. Eine provokante These lautet: Stress hat man nicht, den mach man sich.

Da ist sehr viel Wahres dran. Wir haben verlernt, zu pausieren, müßig zu sein. Alle unsere Handlungen sind zweckgebunden. Wir nehmen uns nicht mehr die Zeit, die Wunder der uns umgebenden Natur zu würdigen und zu bestaunen. Wir schneiden uns systematisch ab vom natürlichen Quell der Erholung. Und, mit Verlaub, das ganze auch noch freiwillig.

Es ist zu einfach, die Ursachen im Berufsdruck, Karriere machen und in der Hektik unserer Zeit zu suchen. Das stellt uns alle als Opfer hin. Wir gestalten aber diese Welt und lassen uns dann von ihr treiben und hetzen.

Mach‘ mal Pause, auch wenn’s kostet. Der Preis für ein Leben ohne Pause, ohne Müßigang, ohne faul sein sind Überforderung, Burn-out und Depressionen. Im Übrigen müssen immer mehr Menschen wegen Depressionen stationär behandelt werden.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf ein wunderbares Buch von Tom Hodgkinson verweisen: Anleitung zum Müßigang.

Mehr Müßigang, mehr Faulheit und eine Rückbesinnung auf und in die natürlichen Rhythmen sind Antworten auf das Symptom unserer Zeit: Burn-Out.