„Die Augendiagnose ist die Kunst, mittels derer es sich ermöglichen lässt, aus der Farbe, der Dichtigkeit und den mannigfaltigen Zeichen der Regenbogenhaut den körperlichen und auch den geistigen Zustand eines Menschen zu ergründen.“

(Kabisch)

(c) Norbert Langlotz

Die Irisdiagnose bezieht sich auf Farbe, Form, Struktur und Pigmentierung der Regenbogenhaut (Iris). Erweitert man das „Beobachtungsfeld“ auf die umgebenden Strukturen wie Pupille, Hornhaut (Cornea), Augenweiß (Sklera) und Bindehaut (Conjunctiva) zusammen mit ihren Blutgefäßen, sowie Ober- und Unterlid mit den Wimpern, spricht man von Augendiagnose.

Grundfarbe und Grobstruktur der Iris sind weitgehend genetisch festgelegt. Sie sind nach der endgültigen Ausformung (etwa im 5. Lebensjahr) im wesentlichen unveränderlich und für den einzelnen Menschen so typisch, dass man sie zur Personenidentifizierung verwenden kann – ähnlich, wie das mit den Fingerabdrücken schon lange geschieht.

Die Iris bietet einen unmittelbaren Einblick in das aktive Bindegewebe (Mesenchym, Matrix), in dem wesentliche Steuerungsvorgänge ablaufen, weshalb man in diesem Zusammenhang auch vom System der Grundregulation spricht. Die Iris bietet damit einen Einblick in die Konstitution eines Menschen, innerhalb deren Grenzen sich die allgemeine Reaktionsweise und damit auch die Krankheitsbereitschaft für bestimmte Organe oder Organgruppen darstellt.

Immer wieder stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage der Früherkennung von schweren Krankheiten. Das ist mit der Irisdiagnose in den allermeisten Fällen nicht möglich.

Im „genetischen Steckbrief“ der Iris finden wir zwar die Schwachstellen im Organismus, sozusagen die vorgegebene Leitschiene, auf der eine Krankheit möglich wird. Ob und wann daraus aber eine Funktionsstörung oder „echte“ Krankheit mit entsprechenden Symptomen wird, hängt von vielen Faktoren ab, z.B. Ernährung, Stress, Schadstoffbelastung usw.

Die größte Unbekannte in dieser Rechnung ist der Faktor Zeit. Aufgrund der Augendiagnose kann niemals gesagt werden, dass sich eine Krankheit mit zwingender Sicherheit entwickeln wird. Aber unter Berücksichtigung der individuellen Risikofaktoren, die mit Hilfe der Augendiagnose erkannt werden, ist eine frühzeitige Therapie, auch im Sinn von Vermeidung schädlicher Einflüsse, und damit echte Prophylaxe möglich.

Bei der Planung des Therapiekonzepts ist die Augendiagnose wiederum eine wertvolle Hilfe, weil sie organübergreifende Zusammenhänge des Krankheitsgeschehens zeigt, die so keine andere diagnostische Methode erbringt.

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