Fett – weiß, beige oder braun

Fettzelltypen als Fettzellteilung im braunen, beigen oder weißen Umrissdiagramm

Das Fettgewebe im menschlichen Körper erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben. So dient es als Baufett dem Auspolstern der Augenhöhle, schützt unsere Fersen beim Gehen und Laufen und dient den knöchernen Sitzhöckern als Polster, so dass wir länger sitzen können. 

Ohne dieses Sitzhöckerfett würden wir sehr schnell Schmerzen beim Sitzen bekommen und müssten sehr schnell wieder aufstehen … was eigentlich gar nicht so schlecht wäre in einer Zeit, wo wir uns immer weniger bewegen.

Darüber hinaus ist das Fettgewebe ein immens wichtiges Stoffwechselorgan. Lange Zeit hat man es als Zielorgan einiger Botenstoffe angesehen. Jetzt weiss man, dass es selbst ein hormonelles Organ ist, das z.B. mit Leptin unser Hungergefühl steuert. Man hat derzeit mehrere hundert Sekretionsprodukte mit lokalen oder systemischen Wirkungen charakterisiert.

Weiterhin dient das Fettgewebe der Energiespeicherung. Wir können größere Mengen Triglyceride in den Depots speichern, die wir bei Bedarf wieder verbrauchen können. Es ist das ausführende Organ des zentral gesteuerten Energiehaushaltes.

Und hier kommen wir zur Farbe. Die Speicherfettzellen sind sogenannt univakuolär, d.h., sie haben nur eine Vakuole, eine Art Hohlraum, in dem die Lipide gespeichert werden. Diese Vakuole kann bis zu 95% des Zellvolumens ausmachen und alle anderen Zellorganellen an den Rand drängen. Sie bestehen also hauptsächlich aus Speiherfett. Bei der histologischen Untersuchungen sind diese Adipozyten in der Regel entleert und erscheinen weiss. Darum wird dieses Depotfettgewebe auch weisses Fett genannt.

Dann gibt es Fettzellen, die plurivakuolär sind, also mit vielen Vakuolen ausgestattet sind, die ebenfalls mit Speicherfett gefüllt sind, aber die anderen Zellorganellen nicht an den Rand der Zelle drängen. Darüber hinaus enthalten sie sehr viel mehr Mitochondrien, die diesen Fettzellen eine eher Braunes Aussehen verleihen. Darum spricht man in diesem Fall vom braunen Fettgewebe.

Und das hat es in sich. Auf Grund der vielen Mitochondrien kann hier sehr viel Substrat verbrannt werden und durch einen besonderen Mechanismus wird bei diesem Prozess die Energiegewinnung abgekoppelt und es entsteht Wärme. Unser braunes Fett ist also ein Wärmelieferant. Darum haben Säuglinge (schlechtes Oberflächen-Volumenverhältnis, sie kühlen schnell aus) noch so viel davon und wir Erwachsenen relativ wenig. Angeregt wird die Wärmebildung durch Kälteexposition, einen sogenannten thermogenen Lebensstil mit z.B. Raumtemperaturen um die 17 – 18 Grad und oder längeren Spaziergängen an frischer und kalter Lauft … ohne Funktionsbekleidung. Aber unser Komfortbedürfnis hat etwas dagegen.

Würde man aber das praktizieren, so könnte das weisse Fettgewebe in braunes umgewandelt werden, also es wird nicht ganz so braun wie das ursprüngliche, sonder eher beige. Und da sind wir bei dritten Farbe des Titels.

Und das ist doch eine gute Nachricht für alle, die Ihre Fettdepots verkleinern möchten. Man muss nur das weisse Depotfett in braunes umwandeln. Leichter gesagt als getan. 

Sport hilft gegen Demenz

Patienten mit leichter bis mittelgradiger Demenz profitieren von einem gezielten Bewegungsprogramm. Regelmäßiges Training macht die Patienten kräftiger. Gehen, Treppensteigen und andere Leistungen fallen ihnen leichter. Die Betroffenen haben weniger Angst zu stürzen und leiden seltener unter Depressionen. Außerdem verbessert gezieltes Training auch die geistigen Funktionen. Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) fordert daher jetzt die Einführung von Demenzsportgruppen.

„Sport tut alten Menschen gut. Das wissen wir schon lange. Aber jetzt hat sich gezeigt: Auch Patienten mit Demenz können an einem ambulanten Trainingsprogramm teilnehmen und davon profitieren.“ Das betonte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG), PD Dr. Werner Hofmann, auf dem 22. Deutschen Geriatrie Kongress vom 22. bis 24. September in Bad Bramstedt. In der Krankenhausbehandlung nutze die Geriatrie die Prinzipien der Frührehabilitation und Bewegungstherapie nach akuter Erkrankung und Operationen schon länger. Dazu existierten im Augenblick 15 Spezialstationen, in denen spezielle, für Demenzkranke geeignete Behandlungsprogramme zum Einsatz kommen.

Derzeit leben bereits 1,1 Millionen Menschen mit Demenzen in Deutschland. Bei gleichen Behandlungs- und Vorbeugemöglichkeiten wird sich diese Zahl innerhalb der kommenden 30 Jahre verdoppeln.

„Die motorischen Fähigkeiten von dementen Patienten verbessern sich durch das Training ähnlich wie die nicht dementer Teilnehmer“, berichtete PD Dr. Klaus Hauer vom Agaplesion Bethanien Krankenhaus Heidelberg auf dem Kongress. In einer der weltweit größten Untersuchungen zum Thema untersuchten Hauer und sein Team, was ein speziell auf demente Patienten zugeschnittenes Trainingskonzept den Betroffenen bringt. Die Ergebnisse lassen aufhorchen: Danach haben Demenzpatienten, die regelmäßig gezielt trainieren, mehr Kraft. Motorische Schlüsselqualifikationen wie Gehen und Aufstehen fallen ihnen leichter. Ein wichtiges Ergebnis für die Patienten war, dass sie sich wieder als jemand erlebten, der selbst etwas bewirken kann. „Ein solches Erfolgserlebinis, welches auf das eigene Handeln zurückgeführt werden kann, auch ‚Selbstwirksamkeit’ genannt, ist im Alter sehr rar, ganz besonders bei Dementen“, sagte Hauer. Die Patienten litten durch das Training seltener unter Depressionen, sie kamen im Alltag besser zurecht und die Gefahr zu stürzen war bei ihnen geringer. Diese Erfolge hielten auch in der Nachbeobachtungsphase an. „Die Studienergebnisse zeigen, dass gezieltes körperliches Training für diese Patientengruppe sinnvoll und wichtig ist“, so Hauers Fazit. „Was bei Herzinfarktpatienten schon lange Standard ist, nämlich das Training in Herz-Sportgruppen, müssen wir auch für Demenzpatienten umsetzen“, forderte Hofmann auf Grund der am 22. Deutschen Geriatriekongress bekanntgemachten Studienergebnisse.

Bis zur flächendeckenden Einführung von Demenzsportgruppen ist es aber noch ein langer Weg. Bislang fehlen Trainer, die im Umgang mit den Patienten und mit gezielten Trainingsprogrammen vertraut sind. Das Team um Hauer hat daher eine Übungsleiterausbildung für Trainer im Bereich „Sport mit demenziell Erkrankten“ entwickelt.

Aber auch, wer ein solches Angebot nicht in der seiner Nähe hat, braucht nicht zu warten: Für das Heimtraining mit Angehörigen oder Betreuten hat die Forschungsgruppe am Bethanien-Krankenhaus ein Internetangebot entwickelt. Die Seite www.bewegung-bei-Demenz.de bietet kostenlose animierte Trainingsanleitungen, Selbsttests zur motorischen Leistung und Hintergrundinformationen.

Quelle :http://www.dggeriatrie.de/presse/pressemeldungen/344-sport-hilft-gegen-demenz.html