Forscher bestätigen Kosteneffektivität der Homöopathie

Forschungsergebnisse aus der Schweiz bestätigen die Kosteneffektivität der Homöopathie. Ziel der Studie mit dem Titel „Comparison of Swiss Basic Health Insurance Costs of Complementary and Conventional Medicine“ war eine Analyse der Wirtschaftlichkeit der Komplementärmedizin auf Basis der Daten der Schweizer Grundversicherer für die Jahre 2002 und 2003. Es wurden Kostendaten von 562 ärztlichen Grundversorgern mit und ohne komplementärmedizinischer Expertise analysiert und mit behandlungsbezogenen Ergebnissen verglichen, die von den Patienten aufgezeichnet worden waren. Das Ergebnis: Komplementärmedizin kostet insgesamt etwas weniger als die konventionelle Medizin. Die Kosten für Homöopathie liegen sogar um 15,4 Prozent niedriger als die der konventionellen Medizin. Im Ergebnis ist Komplementärmedizin wirtschaftlicher als konventionelle Medizin im Schweizer Gesundheitssystem. Für die Niederlande liegen ähnliche Ergebnisse vor. (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22189362)

Besonders Eltern vertrauen der Homöopathie, das stellte die Techniker Krankenkasse (TK) fest. Ein Drittel ihrer Patienten sind unter 20 Jahre alt und keine Altersgruppe wird so häufig homöopathisch behandelt wie Kinder und Jugendliche. „Offenbar vertrauen besonders Mütter und Väter auf die Homöopathie und erhoffen sich eine sanfte Therapie für ihre Familie“, so das Fazit der TK.

Vertrauen in die Homöopathie

Knapp jeder zweite Deutsche hat Erfahrungen mit Homöopathie bzw. mit der Verwendung homöopathischer Arzneimittel. 30 Prozent griffen bei Beschwerden sogar häufig oder fast immer auf homöopathische Arzneien zurück. 80 Prozent sind mit der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Homöopathika zufrieden bis sehr zufrieden, die „Häufig-Verwender“ sogar zu 98 Prozent. Knapp zwei Drittel der Nutzer kaufen sich diese meistens selbst in der Apotheke. Das ergab 2010 eine Meinungsumfrage des Forschungsinstituts forsa – Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH im Auftrag des Karlsruher Arzneimittelherstellers DHU bei 2.000 Bundesbürgern. (http://www.dhu.de/presse/pm_220710.html)

Deutscher Heilpraktikerkongress am 16./17. Juni 2012

„Naturheilkunde – aktueller denn je“ heißt das Motto des diesjährigen Deutschen Heilpraktikerkongresses, der am 16. und 17. Juni 2012 zum 22. Mal in Folge im Karlsruher Messe- und Kongresszentrum (KMK) stattfindet. Der Heilpraktikerkongress ist eine Fachveranstaltung des Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände e.V. (DDH). Insgesamt mehr als 30 Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet präsentieren während der zweitägigen Fachveranstaltung Diagnose- und Therapiemethoden und informieren kompetent und fachlich über Neues oder Bewährtes alternativmedizinischer Heilmethoden oder -verfahren. Die Themenpalette reicht von der Schmerztherapie, Krankheiten des Mannes bis hin zur Bewältigung von Stress und Burnout.

Unter dem Thema „ADS/ADHS – Behandlungsmöglichkeiten mit der Klassischen Homöopathie referiert Ralf Blume über Ritalin, ein Mittel, das nicht zuletzt auf Wunsch der Lehrer erschreckend oft verschrieben wird. Es gehört in die Gruppe der Amphetamine und ist damit ein stark abhängig machendes Mittel, das zur Förderung der Konzentration eingesetzt wird. Vielen Eltern ist allerdings nicht bewusst, was sie Ihrem Kind wirklich geben. Die Klassische Homöopathie bietet hier eine Vielzahl von guten und bewährten Alternativen.

„Homöopathische Prozessberatung bei Kindern und Erwachsenen“ heißt das Thema von Arne Krüger. In der Homöopathie behandelt man kranke Patienten mit homöopathischen Arzneimitteln auf Basis des Ähnlichkeitsprinzips. Bei Kindern kommt es oftmals aber gar nicht auf eine Mittelgabe an, sondern auf das Verstehen des homöopathischen Prozesses, in dem sich das Kind gerade befindet. Oftmals muss dazu gar kein homöopathisches Mittel gegeben werden, da keine reale Krankheit vorliegt. Dies Eltern und Kind zu erklären, ist eine der Aufgaben des homöopathisch arbeitenden Heilpraktikers.

Quelle: www.humannews.de

Pflanzliche Schlafhilfen sind wirksam und sicher

Foto: NL

Erholsamer Schlaf ist die Grundvoraussetzung für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Die heutigen Lebensumstände führen aber dazu, dass immer mehr Menschen über Schlafprobleme klagen und Hilfe beim Arzt oder in der Apotheke suchen. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung seien betroffen, hat die Techniker Krankenkasse (TK) im Jahre 2010 errechnet. Entsprechend hoch ist auch der Verbrauch von Schlafmitteln. Besonderes oft greifen Senioren zu Schlaftabletten. Gerade für sie sind aber die typischen Nebenwirkungen chemischer Schlafmittel wie Schwindel und Sturzgefahr besonders folgenreich.

Dabei existiert längst eine Schlaftherapie ohne solche Risiken, betonte  Prof. Dr. Dr. Martin E. Keck vom Züricher Zentrum für Naturwissenschaften in München:

Schlafhilfen aus Baldrianextrakten allein oder in Kombination mit Hopfen, Melisse und Passionsblume haben sich in einer großen Anzahl von gut kontrollierten und randomisierten klinischen Studien als eine evidenzbasierte Alternative zu den riskanten synthetischen Hypnotika und Sedativa erwiesen.

Die Wirkungsweise der Phytosedativa erläuterte Prof. Keck am Beispiel einer Kombination aus Baldrianwurzel- und Hopfenzapfen-Extrakt. Die natürliche Regulation des Schlafes erfolgt über zwei unterschiedliche Regulationsmechanismen – das Adenosin und das Melatonin. Je länger das Wachsein andauert, umso höher steigt der Adenosinspiegel an, was den Schlafdruck erhöht und zur Schlafbereitschaft führt. Bei Dunkelheit wird wiederum Melatonin freigesetzt, eine Substanz, die für die Steuerung der „inneren Uhr“ zuständig ist.

Die pflanzliche Kombination entfaltet eine ähnliche synergistische Wirkung wie der Körper: Baldrian aktiviert die Adenosin-Rezeptoren, während Hopfen als „pflanzliches Melatonin“ fungiert und das nächtliche Schlaffenster steuert. So kann schon nach zwei Wochen Behandlung mit dem Phytosedativum die Schlafqualität signifikant verbessert werden. Die zuvor gestörte Schlafarchitektur normalisiert sich, der Patient wacht in der Nacht seltener auf, erlebt ausgeprägte Traumphasen und macht öfter erholsame Tiefschlafphasen durch.

„Der Vergleich mit synthetischen Schlafmitteln zeigt“, fasst der Züricher Experte zusammen, „dass Phytopharmaka eine evidenzbasierte, gut verträgliche und von den Patienten gut akzeptierte Alternative für klassische, synthetische Medikamente darstellen“.

Weitere Informationen zu Phytotherapie finden Sie unter 
www.phytotherapie-komitee.de

Glucosamin in Nahrungsergänzungsmitteln: Riskant auch für Patienten, die Cumarin-Antikoagulanzien einnehmen

Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit bestätigt Risikobewertung des BfR

Nahrungsergänzungsmittel mit dem Inhaltsstoff Glucosamin werden in Deutschland und in der Europäischen Union mit verschiedenen gesundheitsbezogenen Angaben („Health Claims“) vertrieben. So sollen die Produkte nach Angaben der Hersteller beispielsweise zur Erhaltung der Beweglichkeit der Gelenke beitragen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat darauf hingewiesen, dass diese Produkte für Personen, die Cumarin-Antikoagulanzien zur Hemmung der Blutgerinnung einnehmen müssen, gesundheitliche Risiken bergen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat diese Einschätzung des BfR nun bestätigt. „Glucosamin-haltige Nahrungsergänzungsmittel bergen auch für Patienten, die Cumarin-Antikoagulanzien einnehmen, ein Gesundheitsrisiko“, sagt der Präsident des BfR, Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Glucosamin kann die blutgerinnungshemmende Wirkung der Medikamente verstärken und zu Blutungen führen.“

Glucosamin ist ein Aminozucker, der als Arzneimittel bei Arthrosen im Knie verwendet wird. In Mengen, die unterhalb der pharmakologischen Wirkung liegen, wird Glucosamin zudem in Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt; Nahrungsergänzungsmittel gelten rechtlich als Lebensmittel. Bereits in den Jahren 2007 und 2010 hatte das BfR auf das gesundheitliche Risiko hingewiesen, das mit Glucosamin-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln verbunden ist. In seinen Stellungnahmen hatte das BfR Patienten, die Cumarin-Antikoagulanzien zur Hemmung der Blutgerinnung einnehmen als Risikogruppe benannt.

Die EFSA hat sich erneut mit dem Risiko von Glucosamin als Lebensmittelinhaltsstoff beschäftigt und vor kurzem die Einschätzung des BfR bestätigt: Die Behörde gelangte. übereinstimmend mit der Bewertung des BfR, zu der Schlussfolgerung, dass Belege für das Risiko von Wechselwirkungen zwischen Glucosamin und Cumarin-Antikoagulanzien vorliegen. Glucosamin kann zu einer Verstärkung der blutgerinnungshemmenden Wirkung der Medikamente führen, d.h. diese kann unversehens stärker als erwartet ausfallen. Eine mögliche Folge ist das Auftreten von Blutungen. In den meisten der berichteten Fälle handelte es sich um symptomlose Laborwertveränderungen. In einigen Fällen traten jedoch Blutungen in verschiedenen Organen auf, in einem Fall mit der Folge einer schweren Hirnblutung.

Die EFSA hatte sich zudem in den vergangenen Jahren mit den Wirksamkeitsbehauptungen von Glucosamin nach der sogenannten Health-Claims-Verordnung der EU beschäftigt. In den bisher veröffentlichten Gutachten zu mehreren eingereichten gesundheitsbezogenen Angaben für Glucosamin als Lebensmittelinhaltsstoff hat die Behörde festgestellt, dass keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit im Hinblick auf die gesunde Allgemeinbevölkerung vorgelegt wurden. Mit irreführenden Angaben dürfen Lebensmittel nach den deutschen und europäischen Rechtsvorschriften nicht vertrieben werden.

Quelle: http://www.bfr.bund.de

Weidenrinde – die schonende Alternative zu NSAR bei Rücken- und Gelenkschmerzen

Foto: NL

Im Laufe ihres Lebens benötigen bis zu 85 Prozent aller Menschen Medikamente gegen Rückenschmerzen, bis zu 90 Prozent plagen sich mit schmerzenden Knien, Schultern oder Hüften herum. So genannte „nichtsteroidale Antirheumatika“ (NSAR) gehören deshalb zu den am häufigsten eingenommenen Medikamenten. Die synthetisch hergestellten NSAR nutzen dabei das Wirkprinzip der Weidenrinde, haben aber auch eine unangenehme Eigenschaft: Viele Patienten tauschen die Schmerzen in ihren Gliedern gegen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich ein. Bei pflanzlichen Präparaten aus Weidenrinde ist das nicht der Fall, wie Studien belegen.

Am Institut für Anatomie und Zellbiologie III der Universität Heidelberg untersuchte Prof. Dr. med. Jürgen Metz in Experimenten an Zellen die antientzündlichen Effekte verschiedener Weidenrinden-Extrakte und machte dabei eine überraschende Entdeckung: Die Heilwirkung von Weidenrinden-Extrakten beruht nicht allein auf den Salizinverbindungen der Pflanze. Bis vor kurzem galt nämlich der Inhaltstoff Salizin als sie Substanz, die in der Weidenrinde für die heilende Wirkung verantwortlich ist.
Professor Metz stellte aber jetzt fest: Ein gänzlich Salizin freier wässriger Pflanzenauszug mit der Versuchsbezeichnung STW 33-I Fr E entfaltet praktisch die gleiche Wirkung wie der an Salizin besonders reiche Gesamtextrakt STW 33-I:

  • Beide Extrakte hemmen die entzündlichen Prozesse in menschlichen Monozyten. Sie verkürzen die Lebensdauer von Entzündungszellen und hemmen die Ausschüttung der für die Schmerzen verantwortlichen Substanzen Cyclooxygenase-2 (COX 2) und TNF-α.
  • Die Effekte beider Prüfsubstanzen sind denen des meistverordneten NSARs Diclofenac ebenbürtig.

Die Wirksamkeit der Weidenrinde-Präparate bei Erkrankungen des Bewegungsapparates sei daher auf deren hohen Gehalt an Polyphenolen zurückzuführen und weniger, wie bisher angenommen, auf Salizin, so Professor Metz. Der Heidelberger Wissenschaftler verwies in München auch auf weitere publizierte klinische Studien mit Weidenrinden-Extrakten und stellte zusammenfassend fest:

  • Weidenrindenextrakte sind sicher und effektiv zur Behandlung von schmerzhaften Erkrankungen des Bewegungsapparates.
  • Ihre Wirkung ist bei einem Großteil der Patienten mit NSAR-Präparaten vergleichbar, und dies bei einem äußerst günstigen Risikoprofil und Verträglichkeit.

Quelle: www.phytotherapie-komitee

Jasmin statt Valium

Foto: Javier Martin

Statt Schlaftablette oder Stimmungsaufheller könnte auch eine Nase Jasminduft aus Gardenia jasminoides helfen: Bochumer Forscher um Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt haben in Kooperation mit Dr. Olga Sergeeva und Prof. Helmut Hass von der Heinrich Heine Universität Düsseldorf entdeckt, dass die beiden Duftstoffe Vertacetal-coeur (VC) und die chemische Variante (PI24513) den gleichen molekularen Wirkmechanismus haben und genauso stark wirken wie die häufig verschriebenen Barbiturate oder das Propofol. Sie beruhigen, lösen Angst und fördern Schlaf. Die Forscher bekamen für ihre Entdeckung inzwischen das Patent erteilt. Sie berichten in der aktuellen Ausgabe des Journal of Biological Chemistry (online).

Jeder fünfte Deutsche nimmt im Jahr einmal Beruhigungsmittel ein Beruhigungs-, Schlaf- und Entspannungsmittel sind die am häufigsten verordneten Psychopharmaka. Der Unterschied zwischen beruhigender und hypnotischer Wirkung hängt allein von der Dosierung ab.

Zu Stoffklassen, die eine beruhigende Wirkung entfalten, gehören Alkohol, Barbiturate, Opiate und seit den 1950er Jahren die Benzodiazepine, die heute zu den weltweit am häufigsten verordneten Medikamenten gehören.

Rund 20 Prozent aller Deutschen nehmen im Lauf eines Jahres ein solches Medikament ein oder werden zwecks Narkose damit behandelt. Allerdings können Benzodiazepine nicht nur süchtig machen, sondern auch schwere Nebenwirkungen hervorrufen, z.B. Depressionen, Benommenheit, Blutdruckabfall, Muskelschwäche und Koordinationsstörungen.

Medikamente stärken die Wirkung des Botenstoffs GABA

Benzodiazepine, Barbiturate und Narkosemittel wie Propofol wirken über spezifische Haftstellen an Rezeptoren, die an Kontaktstellen von Nervenzellen (Synapsen) im Gehirn liegen und die Wirkung des hemmenden körpereigenen Botenstoffs GABA (Gamma–Aminobuttersäure) verstärken. Um selbst wie GABA zu wirken, müssten die Medikamente sehr hoch dosiert werden, aber schon geringere Dosierungen genügen, um die Wirkung der körpereigenen GABA um das zwei- bis dreifache zu steigern.

Duftstoffe statt Tabletten

Die RUB-Forscher haben jetzt eine große Screeningstudie durchgeführt, bei der sie mehrere hundert Duftstoffe hinsichtlich ihrer Wirkung auf GABA-Rezeptoren von Mensch und Maus getestet haben. Die beiden Duftstoffe Vertacetal-couer (VC) und die chemische Variante(PI24513) wirkten am stärksten: Sie konnten die GABA-Wirkung um mehr als das fünffache steigern und wirken somit ähnlich stark als die bekannten Medikamente. Quelle: Pressemitteilung Ruhr-Uni-Bochum

Chili, Bluthochdruck und die Chinesen

Vor ein paar Tagen berichteten Online-Magazine von einer Studie, die einen Zusammenhang  zwischen dem Genuss von Chili und Blutdrucksenkung herstellt

In dieser Studie aus China wurden Ratten aus einer Zuchtlinie mit chronischem Bluthochdruck (Hypertonie) capsaicinreiche Nahrung gegeben. Capsaicin ist der Stoff, der dem Chili die Schärfe gibt. Ergebnis dieser Studie: die mit Chili gefütterten Ratten hatten deutlich bessere Blutdruckwerte als die Versuchstiere ohne Chili-Beikost.

Rattenscharfe Schlußfolgerung. Capsicain senkt den Blutdruck. Zumal in Regionen Chinas, die ohnehin mehr Chili essen, aus welchen Gründen auch immer, nur 10-14% an Hypertonie leiden, in den anderen Regionen aber 20%.  Wie viel Chili essen wir eigentlich hier? Nicht so viel, oder, und ist das der Grund, dass wir so viel Hypertoniker haben?

Nächster Schritt ist jetzt die Erforschung des Scharfmachers beim Menschen. Übrigens ist ’scharf‘ keine Geschmacks- sondern eine Schmerzempfindung.

Capsicain wird schon länger in der Heilkunde angewandt, vor allem in den Wärmepflastern. Chili wirkt kreislaufanregend, entzündungshemmend, bakterizid und schweißtreibend.