Vitamin C und Folat als Sonnenschutz

Die Sonne strahlt, der Sommer ist da – und damit auch die Zeit, in der wir vermehrt unsere Haut der Sonne aussetzen. Doch während wir die wärmenden Strahlen genießen, sollten wir nicht vergessen, dass Sonnenschutz von großer Bedeutung ist, um unsere Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist die Verwendung von Vitamin C und Folat, zwei Nährstoffen, die eine wichtige Rolle für die Gesundheit unserer Haut spielen. In diesem Artikel werden wir genauer betrachten, wie diese beiden Nährstoffe als Sonnenschutz wirken und wie sie am effektivsten verwendet werden können.

Warum Sonnenschutz wichtig ist

Die Bedeutung von Sonnenschutz für die Hautgesundheit kann nicht genug betont werden. Die UV-Strahlung der Sonne kann schwerwiegende Schäden an der Haut verursachen, wie Sonnenbrand, vorzeitige Hautalterung und sogar Hautkrebs. Insbesondere die UVA- und UVB-Strahlen sind dafür verantwortlich. UVA-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und können das Kollagen und die Elastin-Fasern schädigen, was zu Falten und einem schlaffen Hautbild führt. UVB-Strahlen hingegen verursachen Sonnenbrand und sind die Hauptursache für Hautkrebs. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, unsere Haut vor diesen schädlichen Strahlen zu schützen. Neben dem Tragen von Sonnenschutzmitteln und Schutzkleidung können auch bestimmte Nährstoffe wie Vitamin C und Folat dazu beitragen, unsere Haut vor den Auswirkungen der Sonne zu schützen.

Die Bedeutung von Vitamin C für die Hautgesundheit

Vitamin C ist ein essentieller Nährstoff für die Gesundheit unserer Haut. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Kollagenproduktion, einem Protein, das für die Festigkeit und Elastizität der Haut verantwortlich ist. Durch die Förderung der Kollagenbildung hilft Vitamin C, das Auftreten von feinen Linien und Falten zu reduzieren und die Haut straffer und jugendlicher aussehen zu lassen. Darüber hinaus ist Vitamin C ein starkes Antioxidans, das freie Radikale bekämpft und die Haut vor oxidativem Stress schützt. Dies ist besonders wichtig, da UV-Strahlung die Bildung von freien Radikalen in der Haut fördern kann. Indem wir unseren Körper mit ausreichend Vitamin C versorgen, können wir also dazu beitragen, die Gesundheit unserer Haut zu erhalten und vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne zu schützen.


Wie Vitamin C als Sonnenschutz wirkt

Vitamin C kann auch als natürlicher Sonnenschutz für die Haut wirken. Es hat die Fähigkeit, die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen. Zum einen kann Vitamin C dazu beitragen, die Produktion von Kollagen zu steigern, was die Haut widerstandsfähiger gegen Sonnenschäden macht. Zum anderen ist Vitamin C ein starkes Antioxidans, das die Haut vor oxidativem Stress schützt, der durch UV-Strahlung verursacht wird. Es kann helfen, freie Radikale zu neutralisieren und somit die Schädigung der Hautzellen zu reduzieren. Darüber hinaus kann Vitamin C auch dazu beitragen, die Entzündungsreaktion der Haut auf Sonneneinstrahlung zu verringern. Durch die regelmäßige Anwendung von Vitamin C-haltigen Hautpflegeprodukten oder den Verzehr von vitaminreichen Lebensmitteln können wir also unsere Haut vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne schützen und gleichzeitig ihre Gesundheit fördern.

Ein weiterer wichtiger Nährstoff für den Sonnenschutz

Neben Vitamin C spielt auch Folat eine bedeutende Rolle beim Sonnenschutz. Folat, auch bekannt als Vitamin B9, ist für die Zellteilung und -reparatur essentiell. Es unterstützt die Bildung neuer Hautzellen und hilft bei der Regeneration geschädigter Haut. Darüber hinaus ist Folat ein wichtiger Nährstoff für die DNA-Synthese und -reparatur, was besonders wichtig ist, um Schäden durch UV-Strahlung zu beheben. Studien haben gezeigt, dass ein ausreichender Folat-Spiegel in der Haut dazu beitragen kann, die Empfindlichkeit gegenüber Sonnenbrand zu verringern. Eine ausgewogene Ernährung mit folatreichen Lebensmitteln wie grünem Blattgemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten kann daher dazu beitragen, die Hautgesundheit zu verbessern und vor Sonnenschäden zu schützen.


Tipps zur Verwendung von Vitamin C und Folat für einen effektiven Sonnenschutz

Um die Vorteile von Vitamin C und Folat als Sonnenschutz zu maximieren, gibt es einige Tipps, die Sie beachten sollten.

Erstens ist es wichtig, eine ausreichende Menge dieser Nährstoffe in Ihrer Ernährung zu haben. Konsumieren Sie folatreiche Lebensmittel wie Spinat, Avocado, Spargel und Hülsenfrüchte sowie vitaminreiche Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Paprika und Beeren.

Zweitens können Sie Ihre Hautpflegeroutine mit Produkten ergänzen, die Vitamin C enthalten. Wählen Sie Seren oder Cremes mit einer hohen Konzentration an Vitamin C und tragen Sie sie regelmäßig auf Ihre Haut auf. Achten Sie darauf, dass Sie auch Sonnenschutzmittel verwenden, die einen ausreichenden UV-Schutz bieten.

Indem Sie diese Tipps befolgen und Vitamin C und Folat in Ihre Routine integrieren, können Sie einen effektiven Sonnenschutz für Ihre Haut gewährleisten und gleichzeitig zu ihrer Gesundheit und Schönheit beitragen.

Insgesamt spielen Vitamin C und Folat eine wichtige Rolle beim Sonnenschutz für die Haut. Sie können dazu beitragen, die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen und ihre Gesundheit zu fördern. Durch eine ausgewogene Ernährung und die Verwendung von entsprechenden Hautpflegeprodukten können wir unsere Haut effektiv vor Sonnenschäden bewahren und gleichzeitig ihre Schönheit erhalten.

Wieviel Sonne bracht es um seine Vitamin D Speicher aufzufüllen

Die Sonne ist unser wichtigster Lieferant für Vitamin D. Wenn unsere Haut dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, beginnt eine chemische Reaktion, bei der Vitamin D produziert wird.

Studien deuten darauf hin, dass bereits kurze Sonnenexpositionen von etwa 15-30 Minuten pro Tag ausreichen können, um den Vitamin D-Spiegel aufzubauen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die genaue Menge von verschiedenen Faktoren abhängt, wie der geografischen Lage, der Jahreszeit, dem Hauttyp und der Sonnenintensität.

In Regionen mit weniger Sonneneinstrahlung oder während des Winters kann es schwieriger sein, ausreichend Vitamin D allein durch Sonneneinstrahlung zu synthetisieren.

Benötigt man Sonnenschutz für die Synthese von Vitamin D?

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Verwendung von Sonnenschutzmitteln die Vitamin D-Synthese beeinträchtigen kann. Sonnenschutzmittel dienen dazu, die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen und das Risiko von Sonnenbrand und Hautkrebs zu reduzieren. Allerdings blockieren sie auch die Produktion von Vitamin D.

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, zunächst für kurze Zeit ohne Sonnenschutzmittel der Sonne ausgesetzt zu sein und erst danach einen Sonnenschutz mit angemessenem Schutzfaktor zu verwenden, um Schäden an der Haut zu vermeiden.

Wie groß sind die Vitamin D-Speicher im Körper?

Unser Körper speichert Vitamin D in Fettgeweben und der Leber, um einen Vorrat für Zeiten bereitzustellen, in denen die Sonneneinstrahlung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. Diese Speicher ermöglichen es uns, über einen längeren Zeitraum von Vitamin D zu profitieren.

Die genaue Größe der Speicher variiert jedoch von Person zu Person und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Schätzungen zufolge können die Vitamin D-Speicher in manchen Menschen mehrere Monate lang ausreichen, während sie bei anderen bereits nach wenigen Wochen erschöpft sein können. Daher ist es wichtig, regelmäßig Vitamin D durch Sonneneinstrahlung oder Supplementierung aufzunehmen, um einen optimalen Vitamin D-Spiegel aufrechtzuerhalten.

Ist Vitamin D-Supplementierung notwendig?

Obwohl die Sonne die Hauptquelle für Vitamin D ist, kann es schwierig sein, den Bedarf allein durch Sonnenstrahlen zu decken. Insbesondere Menschen mit geringer Sonneneinstrahlung, wie in nordischen Ländern oder während des Winters, können von einer Supplementierung profitieren.

Auch Personen mit einem erhöhten Risiko für einen Vitamin-D-Mangel, wie ältere Menschen, Menschen mit dunkler Haut oder Personen, die sich viel in geschlossenen Räumen aufhalten, sollten Vitamin D supplementieren. Bevor jedoch eine Supplementierung in Betracht gezogen wird, ist es ratsam, den eigenen Vitamin D-Spiegel mittels eines Bluttests zu überprüfen und gegebenenfalls einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren.

Welche Blutwerte sollten für Vitamin D angestrebt werden?

Die optimale Konzentration von Vitamin D im Blut hängt von verschiedenen Quellen ab, jedoch empfehlen die meisten Experten einen Wert von mindestens 20 ng/ml, um Mangelzustände zu vermeiden. Ein Wert von 30-50 ng/ml wird oft als ideal angesehen, um einen optimalen Gesundheitszustand aufrechtzuerhalten.

Es ist wichtig zu beachten, dass übermäßig hohe Dosen von Vitamin D zu einer Überdosierung führen können, die schädlich sein kann. Daher ist es ratsam, regelmäßig den eigenen Vitamin D-Spiegel zu überprüfen und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln gegebenenfalls anzupassen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitamin D ist, kann ebenfalls dazu beitragen, die Blutwerte zu unterstützen.

 
 

Gesättigte Fettsäuren erhöhen Krebsrisiko immens

Quellen gesättigter Fette

Dass gesättigte Fettsäuren im Übermass genossen ursächlich an der Entstehung der Arteriosklerose beteiligt sind ist ja schon länger bekannt und bewiesen.

Dass aber eben diese Fettsäuren auch eine entscheidende Rolle bei der Brustkrebs- und Dickdarmkrebsentstehung, spielen, belegt folgender Bericht über eine großangelegte Studie mit 10.000 Frauen.

Ein reduzierter Konsum von Nahrungsmitteln mit gesättigten Fettsäuren verringert die Wahrscheinlichkeit eines Krebsbefalls von Brust und Kolon um die Hälfte. Zu diesem Ergebnis kommen Mitarbeiter der Struttura di Epidemiologia e Prevenzione am Istituto Tumori in Mailand http://istitutotumori.it und der Associazione Italiana per la Ricerca sul Cancro http://airc.it .

10.000 Frauen untersucht

„Eine ausgewogene und gesunde Erährung bedeutet, bei der täglichen Kalorienzufuhr den Anteil an gesättigten Fettsäuren auf maximal zehn Prozent zu beschränken“, erklärt Projektleiter Vittorio Krogh.

Eine stark auf Lebensmittel tierischer Herkunft ausgerichete Kost bringe eine signifikante Risikoerhöhung für eine Brustkrebserkrankung mit sich. Durchgeführt worden war die Untersuchung an mehr als 10.000 Frauen, die aus einer Stichprobe von über 300.000 Teilnehmern stammten und mehr als elf Jahre betreut worden waren.

„Im Allgemeinen bewegt sich das Erkrankungsrisiko bei einem überhöhten Anteil an gesättigten Fettsäuren bei 14 Prozent“, verdeutlicht Krogh. Bei Frauen hingegen steige die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken, sogar auf 28 bis 29 Prozent. Diese Erkenntnis festige die Annahme, dass eine solche als falsch eingestufte Ernährungweise den Östrogenspiegel anhebt und damit die Entwicklung von hormonabhängigen Tumoren fördert.

Wenig Fleisch, Butter und Käse

Der Konsum von Fleisch, Butter und Käse sollte niedrig ausfallen. „Ein hoher Anteil an dem als schädlich geltenden Cholesterin LDL lässt das Risiko um fast 90 Prozent ansteigen“, so Kragh. Die teilweise durch die AIRC finanzierte Mailänder Forschungsarbeit ist Teil des von der International Agency for Research on Cancer geleiteten „European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition“ http://www.epic.iarc.it . Einzelheiten sind in der Fachzeitschrift „Journal of the National Cancer Institute“ http://jnci.oxfordjournals.org veröffentlicht.

Wie viele Hinweise brauchen wir denn noch, dass eine pflanzen basierte Ernährungsweise nicht nur den Planeten schützt sondern auch und vor allem uns Menschen. Hier ist jeder einzelne gefragt, seine Ernährungsgewohnheiten zu hinterfragen sowie unsere Obrigkeit, von der ich mit wünsche, sie würde mit einer ebensolchen Vehemenz gegen diese Ernährungsfehler vorgehen wie derzeit gegen eine virale Infektion. Im übrigen waren 34,3% der Todesfälle 2020 in Deutschland Herz-Kreislauf bedingt und 23,5 % Krebs bedingt.

Der Jojo-Effekt oder Gewichtszunahme durch Diäten

Die allermeisten Empfehlungen zur Gewichtsreduzierung bestehen aus kurzfristigen Diäten, die in aller Regel auf einer reduzierten Kalorienzufuhr basieren, sogenannte Reduktionsdiäten.

Das heißt, der Körper erhält weniger Energie als er eigentlich bräuchte und er geht dann an seine Fettreserven, so die Theorie. Und wie sieht’s  tatsächlich aus?

Hierzu ein kleiner Exkurs zum Thema Kalorienverbrauch des menschlichen Körpers. Zunächst einmal gibt es den sogenannten Grundumsatz. Er definiert den Energieverbrauch pro Tag zur Aufrechterhaltung der vitalen Funktionen bei völliger körperlicher Ruhe bei 28 Grad Raumtemperatur.

Der Grundumsatz ist abhängig von Geschlecht, Alter, Gewicht und Körpergröße. Führe ich dem Körper nun weniger Energie zu als er benötigt passiert zweierlei. Zunächst einmal deckt er das entstandene Energiedefizit tatsächlich aus seinen Energiespeichern, hier die Fettdepots und Muskelmasse. Es kommt also zu einer Gewichtsreduktion.

In der Folge passt der Körper allerdings den Grundumsatz der zugeführten Energiemenge an, heißt, er fährt den Grundumsatz herunter. Diese Adaption dauert nun interessanterweise über den Diätzeitraum hinaus. Kehrt man nach der Diät zu herkömmlichen Essgewohnheiten zurück, bleibt der Grundumsatz auf diesem niedrigen Niveau und erreicht nicht nur das Ausgangsgewicht wieder, sondern nimmt sogar etwas Gewicht zu. Das ist der sogenannte Jojo-Effekt.

Und nicht nur das. Mittlerweile weiß man, dass der Jojo-Effekt das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken erhöht. Der Jojo-Effekt macht also krank.

NSAR erhöhen die Gefahr eines Herzinfarktes oder Schlaganfall

Foto: N. Langlotz

Nun warnt die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA endgültig vor den Folgen der Einnahme von sogenannten nicht steroidalen Antiphlogistika (NSAR).

Dass diese Medikamente, die hauptsächlich zur Behandlung schmerzhafter Gelenkerkrankungen eingesetzt werden, ursächlich in Verbindung mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gebracht werden, ist schon länger bekannt (siehe Pharmazeutische Zeitung online von 9/2011).

Die Datenlage scheint jetzt eine Warnung vor diesen Medikamenten zu rechtfertigen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Risiken und erkundigen Sie sich nach Alternativen aus der Pflanzenheilkunde. Mittlerweile sind mehrere Pflanzen erforscht, die bei Schmerzen des Bewegungsapparates zum Einsatz kommen können.

Da bieten sich u.a. an:

  • Teufelskralle: hinreichend wissenschaftlich (ist ja sehr wichtig) erforscht in der Anwendung vor allem bei entzündlichen Gelenkerkrankungen.
  • Die Brennnessel (tatsächlich mit 3 „n“ geschrieben, deutscher Rechtschreibung sei Dank), ein uralter Menschenbegleiter mit vielerlei therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten. Bezüglich Gelenkerkrankungen sei die innerliche Einnahme empfohlen. Das Peitschen der betroffenen Gelenke mit Brennnesselbüscheln oder gar das Wälzen in Brennnesseln ist ebenfalls möglich (nur für Hartgesottene :-)).
  • Salicylhaltige Pflanzen wie die Weidenrinde (als Tee) oder Mädesüß (kein süßes Mädel, sondern die Maht der Blumenwiese riecht süßlich), ebenfalls als Tee, sind hervorragende Alternativen.

Es gibt naturheilkundliche Möglichkeiten, Gelenkerkrankungen zu behandeln, sanfter und nebenwirkungsärmer bzw -frei. Die Naturheilkunde bietet da eine Menge an Therapieansätzen.

Man kann nur hoffen, dass die unkritische und fast hemmungslose Verordung von NSAR aufhört.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker, Hoffentlich bekommen Sie erschöpfend Auskunft.

Giftige Fluorverbindungen meiden

Organische Fluorverbindungen, kurz PFCs, werden wegen ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften in vielen Alltagsgegenständen eingesetzt. Sie machen Arbeits- und Outdoor-Bekleidung wetterfest, Wasser perlt von Papier und Pappe ab, Skier gleiten leichter über Schnee. Die Antihaftwirkung von Teflon-Pfannen beruht ebenfalls auf Fluor-Verbindungen. Durch Ausdünstungen und Auswaschungen gelangen die extrem giftigen Substanzen in die Umwelt. Einige von ihnen können die Fortpflanzung schädigen. PFCs werden in Böden nachgewiesen, in Flüssen, Seen, im Grundwasser, im Blut von Tieren und von Menschen. Wissenschaftler fanden Fluorverbindungen sogar in grönländischen Eisbären. Besonders besorgniserregend ist die Verwendung von Fluorverbindungen in Kinderbekleidung. In Tests wiesen Kindersandalen aus deutschen, österreichischen und schweizerischen Supermärkten hohe PFC-Konzentrationen auf.

Obwohl das Umweltbundesamt einige PFCs als gefährlich einstuft, muss deren Verwendung von den Herstellern nicht gekennzeichnet werden. Jedoch verzichten inzwischen erste Produzenten von Sport- und Freizeitbekleidung teilweise auf die giftigen Substanzen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt, beim Kauf von Sport-, Camping- und Freizeit-Ausrüstung im Geschäft nachzufragen, ob die Jacken, Hosen oder Handschuhe Fluorverbindungen enthalten. Wetterbeständig, aber PFC-frei, sind beispielsweise Kleidungsstücke mit Beschichtungen aus Polyester oder Polyurethan. Misstrauen ist leider auch vor Textil-Labeln geboten. Damit ausgezeichnete Kleidungsstücke werden oft als „schadstofffrei“ bezeichnet, selbst wenn sie Fluorverbindungen enthalten. Grundsätzlich sollten Verbraucher darüber nachdenken, ob es unbedingt Kleidung sein muss, die hochgradig schmutz- und fettabweisend ist. Schließlich verbringt kaum jemand seine Freizeit auf einer Ölborinsel.

Weitere Informationen zu giftigen organischen Fluorverbindungen hat der BUND in einer Broschüre veröffentlicht, die sich im Internet hier herunterladen lässt: www.bund.net/pdf/fluorstudie

Quelle: www.bund.net

Studie bestätigt: Echinacea-Präparat bei Grippe so effektiv wie Oseltamivir

Foto: N. Langlotz

Echinacea-Präparate können Komplikationen von Erkältungen und Grippe deutlich reduzieren, wie aktuelle Studien beweisen. So sind aus dem Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea) hergestellte pflanzliche Arzneimittel bei der Behandlung von grippalen Infekten im Frühstadium genauso wirksam wie der konventionelle antivirale Arzneistoff Oseltamivir (1).

Eine aktuelle Metaanalyse von sechs randomisierten, kontrollierten klinischen Studien mit insgesamt 2.458 Teilnehmern lieferte erstmals den Beweis, dass durch Echinacea purpurea nicht nur das Risiko für wiederkehrende Atemwegsinfekte, sondern auch für die damit verbundenen Komplikationen signifikant reduziert werden kann:(2) Die Zahl der rezidivierenden Atemwegsinfekte sank um 35 Prozent, jene von Lungenentzündungen sogar um 65 Prozent. Das Gesamtrisiko, Komplikationen zu entwickeln, wurde durch Echinacea annähernd halbiert. Die positiven Effekte waren bei Patienten mit höherer Anfälligkeit, Stress oder schwachem Immunsystem besonders deutlich ausgeprägt. Die Autoren mutmaßen, dass immunmodulatorische, antivirale und antientzündliche Effekte zu den beobachteten klinischen Vorteilen beitragen.

Hoher therapeutischer Effekt bei Grippe

In einer weiteren aktuellen Arbeit wurde die Wirkung des Echinacea-Präparates Echinaforce® bei 473 Patienten im frühen Grippestadium (Symptomdauer unter 48 Stunden) mit der rezeptpflichtigen Substanz Oseltamivir verglichen. Die Ergebnisse der randomisierten, doppelblind-kontrollierten Studie wurden im April 2015 im Journal „Current Therapeutic Research“ online veröffentlicht. (1)

Eine Patientengruppe erhielt zehn Tage lang Echinaforce®, einen alkoholischen Spezialextrakt aus dem frischen, blühenden Kraut und der frischen Wurzel des Roten Sonnenhuts (Echinacea purpurea, 95% Kraut, 5% Wurzel) kombiniert mit schwarzem Holunderbeerenkonzentrat. Die zweite Gruppe bekam fünf Tage lang Oseltamivir und danach fünf Tage lang Placebo.*

Primäres Studienziel war es, die Anzahl der Patienten mit nur leichten oder gar keinen Symptome jeweils nach einem, fünf und zehn Behandlungstagen zu ermitteln. Zu jedem dieser Zeitpunkte stellten die Forscher fest, dass sich eine ähnliche Anzahl von Patienten beider Gruppen erholt hatte. In der Echinaforce®-Gruppe zeigten nach dem ersten Behandlungstag 1,5 Prozent der Patienten leichte oder gar keine Beschwerden mehr (versus 4,1% in der Oseltamivir-Gruppe). Am fünften Tag lag die Genesungsrate bei 50,2 Prozent (versus 48,8%) und am zehnten Tag bei 90,1 Prozent (versus 84,8 %).

„Dies ist eine weitere bedeutende Studie, die den klinischen Nutzen dieses speziellen Schweizer Echinacea-Extraktes dokumentiert“, betont Mark Blumenthal, Gründer und Direktor des Amerikanischen Botanischen Rates (American Botanical Council), einer führenden gemeinnützigen Forschungs- und Bildungsorganisation in den Vereinigten Staaten. „Sie ist eine der größten klinischen Echinacea-Untersuchungen, die jemals veröffentlicht wurde“, so Blumenthal. „Auch die mit 755 Patienten bisher größte Echinacea-Studie in der wissenschaftlichen Literatur wurde mit dem gleichen Echinaforce®-Extrakt durchgeführt.“ Diese Arbeit zeigte zusätzlich eine vorbeugende Wirkung gegen Atemwegsinfektionen.(3)

Gute Verträglichkeit

In der aktuellen Studie traten in beiden Gruppen nur selten Komplikationen auf: 6,5 Prozent der Patienten der Oseltamivir-Gruppe zeigten Atemwegskomplikationen wie Pneumonie, Bronchitis oder Sinusitis sowie Magen-Darm-Beschwerden. In der Echinaforce®-Gruppe wurden bei 2,5 Prozent Atemwegskomplikationen, jedoch keinerlei gastrointestinale Probleme registriert. Insgesamt traten nur bei zehn Patienten therapiebedingte Nebenwirkungen auf – vier in der Echinaforce®-Gruppe (1,7 %) und sechs in der Oseltamivir-Gruppe (2,2 %).

Auch gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf zusätzliche Antibiotika-Einnahme, Arztbesuche während der Behandlung, Verwendung von rezeptfreien Medikamenten zur Linderung der Symptome, die „Fähigkeit, zu normalen täglichen Aktivitäten zurückkehren“ oder sonstige Berichte von Ärzten und Patienten über die Wirksamkeit der Behandlungen.

„Echinaforce® hat sich als attraktive Behandlungsoption der akuten Grippe herausgestellt. Es ist genauso effektiv wie der Neuraminidasehemmer Oseltamivir, besitzt jedoch ein günstigeres Sicherheitsprofil“, resümieren die Autoren. „Die Verfügbarkeit als rezeptfreies Medikament ermöglicht einen sehr frühen Behandlungsbeginn, der für den Therapieerfolg wichtig ist.“

*Die Studie wurde mit dem Echinaforce®-Spezialextrakt, zubereitet als Heißgetränk in Kombination mit einem schwarzen Holunderbeerensaftkonzentrat, durchgeführt. Die Rohstoffe für diesen speziellen Echinacea-Extrakt werden von A. Vogel Bioforce AG in Roggwil (Schweiz) selber angebaut und der Extrakt dort hergestellt. In Österreich ist Echinaforce® in Form von Tropfen und Tabletten in Apotheken erhältlich.

Verweise
(1)    Rauš K, Pleschka S, Klein P, Schoop R, Fisher P. Echinaforce Hotdrink versus oseltamivir in influenza: a randomized, double-blind, double dummy, multicenter, non-inferiority clinical trial. Curr Ther Res. 2015; [epub ahead of print]. Doi: 10.1016/j.curtheres.2015.04.001.
(2)    Schapowal A, Klein P, Johnston SL. Echinacea reduces the risk of recurrent respiratory tract infections and complications: a meta-analysis of randomized controlled trials. Adv Ther. 2015 Mar;32(3):187-200. doi: 10.1007/s12325-015-0194-4. Epub 2015 Mar 18.
(3)    Jawad M, Schoop R, Suter A, Klein P, Eccles R. Safety and efficacy profile of Echinacea purpurea to prevent common cold episodes: a randomized, double-blind, placebo-controlled trial. Evid Based Complement Alternat Med. 2012;2012:841315. Doi: 10.1155/2012/841315.

Hohe Akzeptanz von pflanzlichen Heilmitteln (Phytotherapie)

Foto: N. Langlotz

Gerade jetzt im Hochsommer steht es in Blüte: Paracelsus Lieblingsheilpflanze, das Johanniskraut (Hypericum perforatum). Als eine der am besten untersuchten Pflanzen gilt Johanniskraut seit langem als erprobtes Naturheilmittel gegen leichte bis moderate depressive Zustände. Stimmungsaufhellende und angstlösende Effekte wurden in einer Vielzahl von Studien belegt (1,2).

Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass Johanniskraut-Extrakt eine wertvolle Unterstützung bei der Nikotin- und Alkoholentwöhnung darstellen kann, weil es Entzugssymptome lindert (1).

Bekanntlich ist „gegen jedes Leiden ein Kraut gewachsen“. Daher besitzt die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) seit vielen Jahrtausenden in der medizinischen Versorgung große Bedeutung. Dank ihrer vielfältigen, in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegten Wirkungen sowie ihrer guten Verträglichkeit ist sie auch heutzutage bei der Bevölkerung sehr beliebt und wird von großen Teilen der Ärzteschaft hoch geschätzt – insbesondere beispielsweise bei nervösen Zuständen, aber auch bei Erkältungen, Verdauungsbeschwerden oder Frauenleiden.

Unter Phytotherapie versteht man die Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen durch Pflanzen, Pflanzenteile und deren Zubereitungen wie z.B. Pulver, Tee, Extrakte, Tinkturen oder auch Tabletten. Für moderne aus Pflanzen hergestellte Medikamente gelten die gleichen strengen Qualitätskriterien wie für andere Arzneimittel auch: Wirksamkeit, Qualität und Unbedenklichkeit müssen durch umfangreiche Studien belegt sein.

Breites Wirkungsspektrum

Pflanzenheilmittel (Phytopharmaka) zeichnen sich durch ein breites Wirkungsspektrum aus, weil sie aus einem komplexen Gemisch zahlreicher Wirkstoffe bestehen. Diese greifen an verschiedenen Stellen an, können sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken oder ergänzen. In Fertigarzneimitteln und Tees werden oft mehrere Heilpflanzen kombiniert, was das Spektrum noch erweitert.
Weltweit gibt es etwa 50.000 Pflanzen, die medizinisch genützt werden können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass bis zu 80 Prozent der Weltbevölkerung in erster Linie pflanzliche Medikamente verwendet. Phytotherapeutika finden nicht nur in Entwicklungsländern großen Zuspruch, sondern auch in westlichen Ländern – hier v.a. als wertvolle natürliche Ergänzung zur Schulmedizin, etwa bei leichten, chronischen oder psychosomatischen Erkrankungen und funktionellen Störungen. So belegen mehrere deutsche Untersuchungen, darunter eine erst kürzlich veröffentlichte Arbeit (3), das hohe Ansehen der Phytotherapie sowohl in der Bevölkerung als auch unter Ärzten. Aufgrund der kulturellen Vergleichbarkeit sind die Ergebnisse auch auf Österreich übertragbar.

Großes Vertrauen und hohe Akzeptanz

Rund ein Viertel bis ein Drittel der deutschen Bevölkerung hat innerhalb der letzten zwölf Monate Phytotherapien in Anspruch genommen (4-6). Damit liegen pflanzliche Heilmittel im absoluten Spitzenfeld aller abgefragten komplementärmedizinischen Verfahren. Frauen vertrauen eher auf die Heilkraft von Pflanzen als Männer (6). Die subjektive Einschätzung des Therapieerfolges wurde mit 68 Prozent (4) bzw. 86 Prozent (7) angegeben.
Die breite Wirksamkeit von Phytopharmaka bewährt sich insbesondere bei häufigen Leiden wie Erkältungen, Verdauungsbeschwerden sowie Angst, Unruhe und Schlafstörungen mit ihren individuell sehr unterschiedlichen Auslösern, Verläufen und Erscheinungsbildern (siehe Tabelle). So berichten vier von fünf Anwendern, dass Naturheilmittel bei Erkältungen geholfen haben (78 Prozent). Jeweils rund jeder dritte Nutzer vermeldete Erfolge bei der Behandlung von Magenbeschwerden, Verdauungsbeschwerden, Schlaflosigkeit bzw. Kopfschmerzen, 20 Prozent bei Hautkrankheiten und Nervosität. Ein wichtiges Argument für Konsumenten ist die ihrer Meinung nach deutlich bessere Verträglichkeit von Naturheilmitteln.(7)
Laut einer 2005 unter deutschen niedergelassenen Kassenärzten durchgeführten Umfrage verschrieben 28 Prozent sehr häufig und weitere 39 gelegentlich Pflanzenheilmittel (8). Sogenannte Primärärzte – hier verstanden als Hausärzte, Gynäkologen und Pädiater – verordneten zu 88 Prozent innerhalb des abgelaufenen Jahres Phytopharmaka, Fachärzte gemittelt über alle Richtungen zu 54 Prozent.

Bewährte Anwendungsgebiete der Phytotherapie

Pflanzliche Heilmittel bieten insbesondere bei leichten, chronischen oder psychosomatischen Beschwerden und Erkrankungen eine wertvolle, gut verträgliche Hilfestellung, wie z.B.:
• Erkältungen: Die möglichen Beschwerden reichen von Nebenhöhlenproblemen, Halsweh, Schnupfen bis hin zu Reizhusten – die vielfältigen Effekte pflanzlicher Mittel wie z.B. Pelargonium, Efeu, Isländisches Moos und Eibisch können die unangenehmen Symptome lindern und den Krankheitsverlauf verkürzen.
• Verdauungsbeschwerden: Auch bei Beschwerden wie Völlegefühl, Übelkeit, Oberbauchschmerzen, Blähungen oder Sodbrennen ist die Vielseitigkeit pflanzlicher Präparate oft hilfreich – vorausgesetzt, dass keine organische Ursache zugrunde liegt. So lindern Extrakte aus Artischockenblättern – als Arzneimittel verarbeitet – Druck- und Völlegefühl, Übelkeit, Blähungen, Aufstoßen sowie krampfartigen Beschwerden im Magen- und Darmbereich. Zusätzlich unterstützen sie die Fettverdauung, speziell nach üppigen und schweren Mahlzeiten. Zudem senken sie auf natürliche Weise den Cholesterinspiegel.
• Angst, Unruhe & Co.: Kombinationspräparate mit Baldrian und Hopfen bei Ein- und Durchschlafstörungen, ohne tagsüber müde zu machen oder zu einer Gewöhnung zu führen. Passionsblume lindert nervöse Unruhezustände, Lavendelöl hilft gegen ängstliche Verstimmung, Johanniskraut wirkt stimmungsaufhellend bzw. leicht antidepressiv.
• PMS & Wechselbeschwerden: Frauen profitieren in vielerlei Hinsicht von dem Wirkspektrum der Pflanzen. So kommt der Mönchspfeffer bei menstruationsbedingten Schmerzen und prämenstrualen Syndrom zum Einsatz, die Traubensilberkerze sowie Isoflavone aus Rotklee und Soja lindern Hitzewallungen, Schweißausbrüche und andere Probleme im Wechsel.
• Blasenbeschwerden & Harnwegsinfekte: Frauen leiden zwar häufiger, aber auch Männer können von Schmerzen beim Wasserlassen betroffen sein – hier hilft die Apotheke Natur mit Arzneimittel aus Kürbis zur Blasenstärkung, sowie Cranberry, Brunnenkresse und Meerrettich bei Harnwegsinfektion.
LITERATUR:
(1) EMA Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC, 2009)
(2) Linde K et al. (2008). St. John’s wort for major depression. Cochrane Database Syst Rev(4):CD000448.
(3) Stange R. Beliebtheit und Akzeptanz von Phytopharmaka bei Publikum und Verordnern Zeitschrift für Phytotherapie 2014; 35: 16–20.
(4) Apotheken Umschau 2009, Heft 13, S. 11.
(5) Linde K et al., Naturheilverfahren, komplementäre und alternative Therapien. In: Böcken J, Braun B, Repschläger U, Hrsg. Gesundheitsmonitor 2012. Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung;2013:118–135.
(6) Härtel U, Volger E. Inanspruchnahme und Akzeptanz klassischer Naturheilverfahren und alternativer Heilmethoden in Deutschland – Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsstudie. Forsch Komplementärmed Klass Naturheilkd 2004; 11: 327–334.
(7) Institut für Demoskopie Allensbach. Naturheilmittel 2010 – Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung. http://www.ifd-allensbach.de/uploads/tx_studies/7528_Naturheilmittel_2010.pdf
(8) Stange R, Amhof R, Moebus S. Naturheilverfahren, Komplementär- und Alternativmedizin im Bewußtsein und Handeln von niedergelassenen Ärzten. In: Böcken J, Braun B, Amhof R, Schnee M, Hrsg. Gesundheitsmonitor 2006. Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung; 2006:208–232.

Lebensmittelverschwendung vermeiden. Regionale Erzeuger stärken

Rund ein Drittel aller in Deutschland gekauften Lebensmittel wird weggeworfen, das meiste davon in den Haushalten. Pro Kopf und Jahr sind das über 80 Kilogramm angefangene, abgelaufene oder überzählige Lebensmittel. Zu den Verschwendern gehören aber auch Industrie, Großverbraucher und Handel. Und schon bei der Ernte werden etwa 30 Prozent der pflanzlichen Erzeugnisse aussortiert, weil sie in Farbe, Form oder Größe bestimmten Handelsnormen nicht entsprechen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wirbt deshalb dafür, sich beim Einkauf nicht von Sonderangeboten oder bunten Auslagen zum Kauf überzähliger Lebensmittel `verführen` zu lassen. Und dort wo es möglich ist, sollten Kundinnen und Kunden ihre Nahrungsmittel direkt von den Produzenten beziehen.

Dies sind vor allem sogenannte „Direktvermarkter“, also Landwirtschaftsbetriebe, die ihre Waren auf lokalen Märkten anbieten bzw. über einen Onlinevertrieb zum Kunden nach Hause liefern. Die Internetseite „Erzeuger-direkt“ (www.erzeuger-direkt.de/umkreissuche/find.php) hilft bei der Suche von Anbietern konventioneller und ökologischer Produkten im näheren Umfeld. Für Ökolebensmittel direkt vom Hof sind unter www.oekolandbau.de/service/adressen/einkaufsfuehrer/ regionale Einkaufsadressen zu finden.

Eine weitere Möglichkeit der Stärkung regionaler und ökologischer Landwirtschaft sind Projekte der „solidarischen Landwirtschaft“. Die Idee dahinter: In der solidarischen Landwirtschaft übernehmen Privathaushalte gemeinsam die Kosten eines Agrarbetriebs, wofür sie im Gegenzug dessen Ernteertrag erhalten. Je nach Ernteertrag und Saison werden entsprechende Anteile an die Projektbeteiligten verteilt. Zusätzlich können Mitwirkende Arbeitsstunden auf den Höfen leisten, um Kenntnisse auf dem Gebiet der ökologischen Landwirtschaft zu erwerben und sich gegenseitig kennenzulernen. Die Verschwendung handelsnormbedingter Lebensmittel ist bei diesen Projekten ebenfalls minimiert. Agrarbetriebe der solidarischen Landwirtschaft sind im Internet unter www.solidarische-landwirtschaft.org/de/startseite/ zu finden.

Quelle: bund.net

Ärzte verordnen zu viel Antibiotika und die Deutschen nehmen sie

Fast 30 Prozent der Antibiotika-Verordnungen im vergangenen Jahr waren mit Blick auf die Diagnose fragwürdig – das zeigt die Analyse der DAK-Arzneimitteldaten. Die Über- und Fehlversorgung hat dramatische Folgen: Immer mehr Bakterien entwickeln Resistenzen und bedrohen zunehmend die Gesundheit von Patienten im Krankenhaus. Damit werden Infektionen wieder zur tödlichen Gefahr, weil Antibiotika nicht mehr wirken. Die DAK-Gesundheit legt jetzt erstmals einen Antibiotika-Report vor, der die Hauptgründe für den häufigen Einsatz der Medikamente analysiert.

Für den Report hat die DAK-Gesundheit anonymisierte Arzneimittel- und Diagnosedaten ausgewertet. Fazit: Vier von zehn DAK-Versicherten haben 2013 Antibiotika eingenommen. Außerdem wurden 3.100 Menschen in Deutschland zu drei Aspekten befragt: ihrem Umgang mit Antibiotika, ihrer Einstellung zu den Medikamenten und ihrem Wissen über Wirkung und Risiken. Ein zentrales Ergebnis: 40 Prozent der Befragten sind nicht gut über die Einsatzgebiete der Wirkstoffe informiert. Sie sind der Meinung, Antibiotika würden auch bei Virusinfekten wirken. Dabei dienen die Medikamente nur der Behandlung bakterieller Infektionen – bei Erkältungen oder Bronchitis beispielsweise sind sie in den meisten Fällen unnötig. „Die problematische Erwartungshaltung der Patienten bildet sich offenbar auch im Verordnungsverhalten der Ärzte ab“, sagt Professor Herbert Rebscher, Chef der DAK-Gesundheit. „Deshalb starten wir eine Informationskampagne, um Ärzte wie Patienten für einen kritischeren Umgang mit Antibiotika zu sensibilisieren. Denn nur wenn ein Umdenken stattfindet, können wir auch in Zukunft auf die lebensrettenden Medikamente setzen.“

Viele Verordnungen sind fragwürdig
Die Über- und Fehlversorgung wird während der Erkältungszeit besonders deutlich. Drei Viertel der Befragten erwarten eine Antibiotika-Verordnung, wenn Erkältungsbeschwerden nicht von selbst besser werden. Ein Viertel wünscht ein Rezept, um schnell wieder fit für den Job zu sein. „Erkältungen werden aber in 80 bis 90 Prozent aller Fälle von Viren verursacht, ohne dass es eine zusätzliche bakterielle Besiedlung gibt“, sagt der Arzneimittelexperte Professor Gerd Glaeske. „Antibiotika schaden in solchen Fällen mehr als sie nutzen. Sie können Nebenwirkungen verursachen und verschärfen das Risiko der Resistenzbildung.“ Die Analyse der DAK-Daten belegt: 2013 waren fast 30 Prozent der Verordnungen mit Blick auf die Diagnose fragwürdig. Vor allem bei Infektionen der oberen Atemwege, Bronchitis oder Husten wurden entgegen der Behandlungsleitlinien häufig Antibiotika verschrieben. „Wir brauchen ein kritisches Bewusstsein bei den Ärzten im Umgang mit Antibiotika“, so Glaeske. „Dann werden Patienten in der Praxis besser aufgeklärt und die Mediziner müssen keine Zugeständnisse machen, die therapeutisch gar nicht nötig sind. So können fragwürdige Verordnungen vermieden werden.“ Auch für Therapietreue und Behandlungserfolg ist Aufklärung entscheidend. Die DAK-Studie zeigt, dass jeweils elf Prozent der Befragten eigenständig mit der Antibiotika-Einnahme aufhören oder die Dosis reduzieren, wenn es ihnen besser geht – und damit ihre Gesundheit gefährden. Glaeske: „Persönliche Beratung durch Ärzte und Apotheker hilft, Fehler bei der Einnahme zu vermeiden.“

Unkritischer Einsatz verschärft Problem im Krankenhaus
Die dramatischen Folgen des häufigen Antibiotikaeinsatzes werden in den Krankenhäusern sichtbar. Hier bedrohen resistente Bakterien die Gesundheit der Patienten. Die Analyse der DAK-Krankenhausdaten zeigt, dass bei immer mehr Patienten sogenannte Krankenhauskeime nachgewiesen werden. Von einer Million Versicherten, die 2013 in Krankenhäusern behandelt wurden, trugen knapp 20.000 einen resistenten Keim in sich. 2010 waren es nur rund 15.000 Versicherte. Das entspricht einem Anstieg von knapp einem Drittel. Bundesweit und kassenübergreifend sterben jährlich 7.500 bis 15.000 Patienten an Infektionen, die im Zuge einer Krankenhausbehandlung entstehen, so die Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums. „Selbst gegen Reserveantibiotika gibt es aufgrund des unkritischen Umgangs mittlerweile Resistenzen“, erläutert Dr. Frank Kipp, leitender Krankenhaushygieniker am Universitätsklinikum in Münster. „Wenn sich solche Keime im Krankenhaus ausbreiten, können sie zur Lebensgefahr für Patienten mit geschwächtem Immunsystem werden.“ Viele Infektionen ließen sich leicht vermeiden, denn in den meisten Fällen werden Keime über die Hände des Klinikpersonals übertragen. Kipp: „Um die Keimausbreitung zu stoppen, ist die konsequente Umsetzung der Hygieneregeln und die Investition in die Ausbildung qualifizierter Fachleute wichtig.“

Quelle: DAK