Das ABC der Homöopathie

Foto: NL

A
Ähnlichkeitsregel
Similia similibus curentur – Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt. Die Ähnlichkeitsregel ist das Grundprinzip der Homöopathie. Nur das homöopathische Arzneimittel kann wirken, das in einer Prüfung am Gesunden, die Symptome hervorgerufen hat, an denen der Erkrankte leidet.

Allopathie
Im Gegensatz zur Homöopathie werden in der Allopathie – sprich Schulmedizin – Arzneien verwendet, die eine der Krankheitsursache entgegengesetzte Wirkung haben. Allos = anders, pathos = Leiden.

Arzneimittelbild
Das Arzneimittelbild ist die Zusammenstellung aller körperlichen, seelischen und geistigen Symptome, die durch ein bestimmtes Arzneimittel ausgelöst werden können. Quellen für die Sammlung von Symptomen sind in erster Linie Arzneimittelprüfungen am Gesunden.

Arzneimittelprüfung
Die Prüfung homöopathischer Arzneimittel erforscht die Wirkungen des Mittels. Zu
diesem Zweck nehmen gesunde Prüfer das Mittel solange ein, bis Symptome
auftreten. Sie zeichnen alle Änderungen ihres Befindens sorgfältig auf. Durch die Sammlung der Prüfungssymptome entsteht ein Bild der künstlichen Krankheit, das Arzneimittelbild.

Ausgangsstoffe
Die Ausgangssubstanzen homöopathischer Arzneimittel lassen sich fünf Gruppen einteilen: Pflanzliche und tierische Ausgangsstoffe, anorganische und organische Stoffe und Nosoden (sterilisierte menschliche oder tierische Krankheitsprodukte).

B
Bewährte Indikationen
Bewährte Indikationen sind Therapieempfehlungen für den Hausgebrauch. Die Arzneiwahl wird verkürzt, da man sich bei vielen Mitteln auf die sehr gute Erfahrung von über 200 Jahren Homöopathie bei bestimmten Krankheitsbildern stützen kann.

Besondere Therapierichtungen
Im Sozial Gesetzbuch V werden die Anthroposophie, die Homöopathie und die Phytotherapie als besondere und der Schulmedizin gleichberechtigte Therapiemethoden genannt.

C
Chinarindenversuch
Hahnemanns erste Arzneimittelprüfung, die ihn zur Erforschung des Ähnlichkeitsprinzips anregte.

C-Potenz
Homöopathische Arznei, die bei jeden Herstellungsschritt im Verhältnis 1:100 verdünnt und üblicherweise mit 100 Verschüttelungsschlägen potenziert wurde. Das C steht für centesimal = 100.

D
Darreichungsformen
Homöopathische Arzneien gibt es in Form von Globuli, Tabletten Dilutionen, Salben und Injektionslösungen

Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ)
Der DZVhÄ wurde von Hahnemann in Köthen 1829 mit gegründet. Er ist der älteste deutsche Ärzteverein und der Berufsverband der homöopathischen Ärzteschaft.

Dilution
Dies sind flüssige Arzneien, die aus bis zu 62prozentigem Alkohohl bestehen.

D-Potenz
Homöopathische Arznei, die bei jeden Herstellungsschritt im Verhältnis 1:10 verdünnt und üblicherweise mit 10 Verschüttelungsschlägen potenziert wurde. Das D steht für dezimal = 10.

E
Einzelmittel
Arzneien mit nur einem Wirkstoff, sie werden in der klassischen Homöopathie verwendet.

Erstverschlimmerung
Nach der Einnahme der homöopathischen Arznei können sich bestehende Beschwerden kurzzeitig verstärken oder aber alte verborgene Krankheitszeichen wieder aufflackern. Dies wird als positives Zeichen verstanden, die der Heilung vorangehen.

European Committee for Homeopathy (ECH)
Das ECH wurde 1990 von homöopathischen Ärztevereinigungen der meisten EU-Mitgliedsstaaten gegründet, um in Brüssel die Interessen der homöopathischen Ärzteschaft zu vertreten.

G
Gabe
Eine Gabe sind in der Regel zwei bis drei Globuli.

Globuli
Kleine weiße Streukügelchen aus Saccharose, die mit dem Wirkstoff gleichmäßig befeuchtet wurden.

H
Hahnemann
Dr. med. Samuel Hahnemann (1755-1843), Begründer der Homöopathie.

Heringsche Regel
Nach Constantin Hering (1800-1880) bezeichneten Heilungsverlauf einer chronischen Krankheit: Die Symptome heilen ab von oben nach unten, von innen nach außen und in umgekehrter Reihenfolge ihres Erscheinens.

Homöopathie
Die Homöopathie ist eine Arzneitherapie, die von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann Ende des 18. Jahrhunderts entwickelt wurde. Ihre wichtigsten Merkmale sind: Gezielte Arzneimittelwahl mit Hilfe der Ähnlichkeitsregel, die sich nach individuellen Krankheitszeichen und Persönlichkeitsmerkmalen des Patienten richtet, sowie die Verwendung der Arzneimittel in potenzierter Form.

Homöopathisches Arzneibuch (HAB)
Das HAB beinhaltet die amtlichen Herstellungsvorschriften für homöopathische Arzneimittel.

K
Komplexmittel
Homöopathische Komplex- oder Kombinationsmittel sind Gemische aus verschiedenen Einzelmitteln. Es werden aus mindestens zwei, meistens sind es fünf oder sechs, manchmal auch noch mehr verschiedenen Mitteln kombiniert, die als Einzelmittel häufig zum Beispiel bei Fieber, Grippe oder Heuschnupfen eingesetzt werden. Komplexmittel sind in ihren Einzelbestandteilen homöopathisch geprüft, nicht jedoch als Mischung. Sie werden wie pflanzliche oder schulmedizinische Arzneien per Indikation verordnet und nicht nach der Ähnlichkeitsregel der klassischen Homöopathie.

Konstitution
Die individuelle Veranlagung zu einer Krankheit. Das nach einer ausführlichen Anamnese gewählte Konstitutionsmittel heilt Idealerweise alle Krankheiten, die eben durch diese spezielle Veranlagung entstehen, beispielsweise Allergien.

Krankheit
Ursache von Krankheit ist die verstimmte oder aus dem Lot geratene Lebenskraft, die den Nährboden für die verschiedensten Krankheiten bietet. Deshalb verschieben sich Symptome und tauchen an anderen Orten wieder auf, wenn sie nur lokal behandelt oder unterdrückt werden. Die Lebenskraft wieder ins Gleichgewicht zu setzen, die Selbstheilungskräfte des Organismus anzuregen, ist die Aufgabe der homöopathischen Arzneimittel.

L
Lebenskraft
Alle Funktionen des Organismus werden von einer Kraft, der Lebenskraft oder Dynamis, gesteuert. Diese Energie befähigt den Organismus zur Selbsterhaltung, auch zur Selbstheilung.

Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis (LMHI)
Die LMHI wurde 1925 in Rotterdam als Weltdachverband der ärztlichen homöopathischen Berufsverbände gegründet. Das Ziel ist u.a. die weltweite Entwicklung der Homöopathie.

LM-Potenz
Homöopathische Arznei, die bei jeden Herstellungsschritt im Verhältnis 1:50.000 verdünnt wurde. Auf jeden Verdünnungsschritt folgen 100 Verschüttelungsschläge. Diese Potenz wird auch als Q-Potenz (Quinquagintamillesimal) bezeichnet.

M
Materia Medica
Arzneimittellehre aller bekannter homöopathischen Arzneimittel mit komplettem Arzneimittelbild.

Mehrglasmethode
Das HAB schreibt vor, dass für jeden Potenzierungsschritt ein neues Gefäß verwendet wird. In anderen EU-Ländern kann für die gesamte Methode ein Gefäß genutzt werden, das ist die Einglasmethode.

Modalität
Die Umstände, die zu einer Verbesserung oder Verschlechterung führen, werden als Modalitäten bezeichnet.

N
Nosode
Aus sterilisierten menschlichen oder tierischen Krankheitsprodukten – verwendet werden Sekrete oder Gewebeteile – hergestellte Arzneien.

O
Organon
Das „Organon der Heilkunst“ entstand 1810 als Hahnemanns Hauptwerk zur Homöopathie.

P
Polychreste
Bezeichnung für die am häufigsten verwendeten Konstitutionsmittel.

Potenzieren
Die Potenzierung ist das Erwecken und die zunehmende Verstärkung der Heilkraft in einer zur Arznei werdenden Substanz. Dies geschieht durch Verdünnung des Ausgangsstoffes und der Zufuhr von Energie durch Verschütteln oder Verreiben. Im § 269 des Organon beschreibt Hahnemann diese Entdeckung, dass die wechselweise mechanische Verreibung einer Substanz und deren Verdünnung verborgene dynamische Kräfte einer Substanz freisetze.

Q
Q-Potenz
Siehe LM-Potenz

R
Repertorium
Verzeichnis der gebräuchlisten homöopathischen Mitteln mit einer kurzen Charakteristik, in der nur die wesentlichen Aspekte des Arzneimittelbildes dargestellt werden.

S
Simile
Bezeichnung für das nach der Ähnlichkeitsregel ausgewählte individuelle Arzneimittel.

Simile-Prinzip
Siehe Ähnlichkeitsregel

Streukügelchen
Siehe Globuli

T
Trituration
Die Trituration ist eine mit Milchzucker verriebene unlösliche Substanz wie zum Beispiel Gold oder Flussspat

U
Urtinktur
Die Urtinktur ist nach HAB eine aus gleichen Teilen bestehende Mischung aus Presssaft und Äthanol.

V
Verkleppern
Bei Wiederholung des Mittels in kurzer Zeit sollte man nach der sogenannten Wasserglas-Methode vorgehen: Man gibt ein bis drei Globuli in etwa 100ml Wasser und nimmt davon jedes Mal, wenn nötig, einen Eierlöffel (kein Metall) voll ein, nachdem man zuvor kräftig umgerührt hat.

W
Wasserglas-Methode
Siehe verkleppern

Z
Zusatzbezeichnung
Nach erfolgreich abgeschlossener dreijährigen Weiterbildung dürfen Ärztinnen und Ärzte die Zusatzbezeichnung Homöopathie führen.

Quelle: Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte e.V.

PhytoDoc zur Berufsgruppe der Heilpraktiker

Wie informieren sich Patienten in der Regel, und welche Fragen stellen sich bei der Auswahl des passenden Heilpraktikers? Ein wesentlicher Punkt ist für viele die Ganzheitlichkeit in der Behandlung. Wichtig ist hier das Erstgespräch, um die Gesamtpersönlichkeit zu erfassen und so auch die richtige Therapie zu wählen. Je nach Ausbildung können Heilpraktiker sehr unterschiedliche Tätigkeitsfelder haben, die Behandlungsmethoden fallen dabei dementsprechend unterschiedlich aus. Zu den Therapiemöglichkeiten gehören neben der Homöopathie, Phytotherapie, Osteopathie und Ausleitenden Verfahren auch Shiatsu, Akupunktur, Neuraltherapie, Psychotherapie sowie viele weitere Verfahren. Im idealen Fall arbeiten Heilpraktiker eng mit Ärzten und Psychologen zusammen, um dem Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten.

Für Patienten, die sich noch nicht sicher sind, ist eine Checkliste zu empfehlen. Unter anderem stellen sich hier Fragen wie:

· Hat der Heilpraktiker eine amtliche Zulassung nach dem Heilpraktikergesetz (HpG) bestanden?

· Verfügt er über weitere Qualifikationen auf naturheilkundlichem Gebiet? In der amtlichen Überprüfung wird überwiegend schulmedizinisches Wissen abgefragt. Das spätere Heilpraktiker-Fachgebiet sind jedoch naturheilkundliche Methoden.

Worauf man beim Erstbesuch noch achten sollte? Die komplette Checkliste ist anzufordern  über presse-|bitte durch ein @-Zeichen ersetzen|-phytodoc.de

Dem Thema der Ausbildung widmet sich PhytoDoc in einem kurzen Überblick zur Ausbildungssituation in Deutschland:

Hier gilt es für den künftigen Heilpraktiker wesentliche Fragen zu Beginn zu klären

Die TOP 5 Checkliste: Kriterien zur Schul-Auswahl:

1. Bietet die Schule das Unterrichts-Modell an, das ich brauche: Voll- oder Teilzeit bzw. Wochenendkurse?

2. Bietet die Schule die Möglichkeit zur probeweisen Teilnahme am Unterricht?

3. Sind die Unterrichtsräume vernünftig ausgestattet?

4. Welchen Ruf genießt die Schule (aktuelle bzw. ehemalige Schüler befragen, in entsprechenden HPA-Foren nachfragen usw.)

5. Handelt es sich um die Schule eines renommierten Heilpraktiker-Verbandes?

Nach welchen Kriterien sollte der Interessent eine Auswahl treffen? PhytoDoc: Ganz wichtig ist, dass die Schulen, egal ob klein oder groß, den Interessenten die Möglichkeit bieten, vor Unterschrift eines Ausbildungsvertrages mindestens einmal probeweise am Unterricht teilzunehmen. Bei diesem „Reinschnuppern“ wiederum sollte man sich dann auch wirklich nicht scheuen, aktuelle Schüler nach deren Zufriedenheit mit der Ausbildungsqualität, der Einrichtung der Schule, den Dozenten und dem Lernmaterial zu befragen. Eine gründliche Vorbereitung spart so manchen Ärger. Eine Fehlentscheidung, die einen Wechsel zu einer anderen Schule nach sich zieht, kann gravierende finanzielle Folgen haben.

Ab wann kann man die Prüfung ablegen? PhytoDoc: Die Zulassung zur Prüfung ist erst ab dem vollendeten 25. Lebensjahr möglich, weshalb meist schon eine Erstausbildung, ein Studium oder ähnliches absolviert wurde. Das hilft natürlich bei der Selbsteinschätzung. Eine kleine Vorstellung von dem, was einen in Ausbildung und Prüfung erwartet, kann man sich schon mal auf der Website von kreawi  holen. Dort werden regelmäßig Fragen vergangener schriftlicher und mündlicher amtsärztlicher Überprüfungen veröffentlicht, die auf Gedächtnisprotokollen ehemaliger Prüflinge basieren.

Quelle: phytodoc.de

Viele hochwertige Studien belegen die Wirksamkeit der Homöopathie

Österreichs homöopathische Ärztegesellschaften luden Mitte November zu einem Symposium zum Thema Homöopathie-Forschung.

Unter dem Titel „Nicht Glauben sondern Wissen(schaft)“ referierten Homöopathieforscher vor etwa 220 Ärzten und Medizinstudenten über den Status quo der Studienlage. International gibt es rund 350 randomisierte Studien und mehr als 1000 weitere Forschungsarbeiten zur Homöopathie.

Dabei wurde mit dem Vorurteil aufgeräumt, dass nur methodisch mangelhafte Studien positive Ergebnisse der Homöopathie belegen: „Etwa 30 der im Doppelblind-Versuch durchgeführten Studien sind exzellent“, erklärte Michael Teut, Komplementärmedizin-Forscher der Charité in Berlin. Das Problem in der anhaltenden Debatte um den wissenschaftlichen Wirkungsnachweis der Homöopathie liegt seiner Ansicht nach darin, dass Gegner und Befürworter das Datenmaterial unterschiedlich beurteilten.

Hochwertige Forschung wird ignoriert
Ein Beispiel: Gemeinsam mit einem Team von Kinderärzten und Neuropsychologen hat der ausgebildete Neurochirurg Klaus von Ammon, oberärztlicher Leiter für Homöopathie-Forschung an der Universitätsklinik in Bern, eine Studie zur homöopathischen Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizitssyndroms (ADS) bei Kindern erstellt. Die Studie wurde doppelblind durchgeführt.
Das Ergebnis: Bei 80 Prozent der Kinder mit diagnostizierten Aufmerksamkeitsstörungen verbesserte sich das Krankheitsbild durch eine gezielte, individuelle homöopathische Behandlung um mindestens 50 Prozent. Publiziert wurde die Studie bereits 2005 im European Journal of Pediatrics. Die Therapieergebnisse halten an, was gegen Placeboeffekte spricht. Ein zentrales Problem in der Debatte zur Homöopathie-Forschung sei jedoch, „dass Arbeiten, die da sind, schlicht nicht zur Kenntnis genommen werden“, erklärte Ammon. Es sei Zeit für einen „Weckruf an alle Beteiligten des Gesundheitssystems – ein Signal, die Rolle der Homöopathie abseits von dogmatischen Grabenkämpfen neu zu bewerten und ihr Potenzial als wissenschaftlich begründete Therapiemethode auszuschöpfen“, so Ammon.
Möglich geworden sei die Berner ADS-Studie durch unübersehbare Erfolge, die hinzugezogene Homöopathen in der Uni-Klinik bei der Behandlung von schulmedizinisch schwer therapierbaren Kindern mit Epilepsie und ADS gehabt hätten, erklärte von Ammon. Für die Schweiz stellte Ammon zudem fest, dass die ökonomische Effizienz der Homöopathie durch eine Studie nachgewiesen sei. Demnach bringt die Homöopathie eine Kostenersparnis bei den Gesamtbehandlungskosten von 15 Prozent. In der Schweiz ist die ärztliche Homöopathie Teil der Grundversorgung, die Kosten werden bei Kindern zu 100 Prozent und bei Erwachsenen zu 90 Prozent übernommen.

Homöopathie braucht passionierte Forscher
„Die vielen positiven Erfahrungen, die Patienten in der Praxis machen, sind nicht allein mit Placeboeffekten erklärbar“, sagte Klaus Linde von der Technischen Universität München. Das Problem ist aus seiner Sicht, dass Reproduktionen erfolgreicher Studien aus der Homöopathie-Forschung bisher nicht vorliegen. Hier fehlt eine entsprechende Forschungsförderung. „Wenn sich nur drei bis vier der vorliegenden soliden Studien wiederholen ließen, wäre dies ein Durchbruch“, erklärte Linde. Denn auch in der konventionellen Medizin werde nur ein Prozent aller klinischen Studien mit konstanten Ergebnissen wiederholt. Gelder für die Homöopathie-Forschung sind jedoch schwerer zu bekommen, da mit homöopathischen Arzneimitteln nur Bruchteile der Gewinnspanne von konventionellen Medikamenten erzielt werden können.

„Geforscht wird in den Kliniken, doch die allermeisten Homöopathen sind Praktiker“, sagte Michael Frass, Leiter der Spezialambulanz Homöopathie bei Krebserkrankungen am Wiener AKH, über den Forschungsnotstand. Frass ist der einzige habilitierte Homöopath Österreichs und hat als Leiter einer Intensivstation am AKH eine Studie mit Sepsispatienten durchgeführt. Diese weist bei jener Patientengruppe, die neben der konventionellen Medizin auch homöopathisch behandelt wurde, eine deutlich höhere Überlebensrate nach. Eine Reproduktion würde sich anbieten. Doch auch für eine Wiederholung der Sepsisstudie von Frass hat sich noch kein Forscherteam gefunden. Der Homöopathie-Forschung fehlen Geld – und passionierte Forscher.

Quelle: https://www.dzvhae.de/

IQWiG-Chef Windeler: „Der ‚Artenschutz‘ der komplementären Medizin ist total unbegründet“

Vom 18. bis 20. Mai fand in Berlin der sechste Weltkongress der Skeptiker statt, der von der „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ (GWUP) organisiert wurde. Die GWUP ist laut einer Studie des Heidelberger Soziologen Edgar Wunder – ursprünglich ein Mitbegründer der GWUP und Chefredakteur des Vereinsblatts Skeptiker – eine ideologisch motivierte „Gesinnungsgemeinschaft“ und ein „Kampfverband“ gegen alles, was der etablierten Wissenschaft zuwiderlaufe. Wunder verließ den Verein. Mit wissenschaftlicher Aufklärung habe die GWUP nichts zu tun, vielmehr betreibe sie „Meinungsmache“.

Etwa 300 Teilnehmer zählte der Weltkongress der Skeptiker. Zu den Rednern gehörte Jürgen Windeler, Direktor des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Das IQWiG gilt als unabhängiges wissenschaftliches Institut zur Untersuchung von Nutzen und Schaden medizinischer Maßnahmen an Patienten. Das Institut informiert über mögliche Vor- und Nachteile verschiedener Diagnose- und Therapieverfahren.

In seinem Vortrag „Kein Unterschied in den Methoden – Auswertung des Nutzens von konventioneller und komplementärer Medizin“ fand Windeler deutliche Worte, die zeigen, welche Haltung der oberste Medizinprüfer in Deutschland gegenüber komplementärmedizinischen Heilmethoden einnimmt. Die Mitgliedschaft von Windeler bei der GWUP, die ihn auf ihrer Website als „prominenten Skeptiker“ in Szene setzt, steht im Widerspruch zum Anspruch des IQWiG.

„Ich will nichts mit dem Etikett komplementäre oder alternative Medizin zu tun haben“

stimmte Windeler zu Beginn seines Vortrags das Plenum im Saal des Berlin Crowne Plaza ein und erntete Zuspruch. Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) fordert gemeinsam mit anderen Komplementärmedizinern regelmäßig eine Vielfalt in der medizinischen Forschungsmethodik und Evaluation. Dazu sagte Windeler: „Es stellt sich dabei die Frage, ob es medizinische Gründe für eine solche Differenzierung gibt. Aus meiner Sicht gibt es diese nicht.“ Darüber hinaus äußerte sich der wichtigste Medizin-Gutachter Deutschlands zur Sonderstellung der Besonderen Therapierichtungen durch das fünfte Sozialgesetzbuch (SGB V). Der „Artenschutz“ der komplementären Medizin in der Gesetzgebung sei „wissenschaftlich und praktisch total unbegründet“, so Windeler. Die Evidenzbasierte Medizin (EBM) untersuche den Nutzen einer Behandlungsmethode für die Patienten, erklärte Windeler, auf positive Ergebnisse für komplementärmedizinische Heilmethoden aus der Versorgungsforschung – per Definition die Erforschung des Erfolgs von Heilmethoden unter Alltags- und Praxisbedingungen – ging der IQWiG-Chef in diesem Kontext mit keinem Wort ein. Dafür nahm er zu dem Argument der homöopathischen Ärzte Stellung, die Heilmethode rege die Selbstheilungskräfte des Patienten an: „Das Wichtigste ist, dass diese Frage der Selbstheilungskräfte für die Medizin nicht weiter relevant ist. Denn die Evidenzbasierte Medizin stellt die Frage, ob es einen Nutzen gibt – nicht wie dieser zustande kommt.“ Neben diesen Ausführungen berichtete Windeler den angereisten Skeptikern auch von seiner privaten Meinung, vor dessen Hintergrund sich seine „sachlichen Ausführungen“ durchaus erklären. „Ich persönlich akzeptiere die Begriffe komplementäre und alternative Medizin in keiner Weise“, so Windeler.

Den Schlusspunkt des Vortrags setzte er mit einem Hinweis auf ein homöopathisches Arzneimittel in einer Potenz, die nach der Avogadro-Zahl kein Molekül eines Wirkstoffes mehr enthalten kann, was bei den Zuhörern für allgemeine Erheiterung sorgte. Das kollektive Lachen mischte sich mit engagiertem Applaus.

Der DZVhÄ hat bei Jürgen Windeler nachgehakt – insbesondere zur Bedeutung der Versorgungsforschung

„Der Begriff Versorgungsforschung besagt, dass hier Forschung in der Versorgung stattfinden soll. Diese Zielsetzung ist sehr wichtig, denn wir wissen über die Praxis der Versorgung nur wenig. Dort, wo der Nutzen von Interventionen von Interesse ist, sind die für eine solche Fragestellung geeigneten Forschungsmethoden – also vergleichende prospektive Studien – durchzuführen“, erklärte Windeler. Diese Haltung begrüßt der DZVhÄ. Denn genau solche Studien – wenn auch aufgrund mangelnder Forschungsförderung in überschaubarer Zahl – liegen in der Versorgungsforschung zur Homöopathie bereits vor. Beispielsweise von Professorin Claudia Witt von der Charité Berlin: „Homoeopathic versus conventional treatment of children with eczema: A comparative cohort study“. Fazit der Studie: Es gab keine relevanten Unterschiede im Behandlungserfolg zwischen den Gruppen von Kindern, die entweder konventionell oder homöopathisch aufgrund ihrer Neurodermitis behandelt wurden.

Akzeptiert Windeler also im logischen Umkehrschluss die ärztliche Homöopathie bei Neurodermitis als wissenschaftlich abgesicherte und gleichwertige Behandlung zur konventionellen Medizin? Mit der Sachlage konfrontiert, erklärte Windeler, dass ein Aspekt sehr wichtig sei: Der Umstand, dass in einer solchen Studie kein Unterschied im Behandlungserfolg zwischen konventioneller und homöopathischer Behandlung gefunden wurde, könne sehr vielfältige Ursachen haben und „nicht nur die Interpretation, dass A genauso gut ist wie B“, so der IQWiG-Chef.

Darf also nicht sein, was nicht sein kann – ganz im Sinne der Skeptiker? Die Frage, ob die Homöopathie bei Neurodermitis aufgrund der Witt-Studie eine wissenschaftlich abgesicherte, wirksame Behandlungsmethode sei, impliziere, dass es hier „ positive Effekte“ gebe, so Windeler. „Das ist aus der Studie aber durchaus nicht klar.“ Darüber hinaus bekräftigte er noch einmal seine grundsätzliche Auffassung zum SGB V und einer Methodenpluralität in der Medizinforschung: „Die Sonderstellung der ‚besonderen Therapierichtungen‘ ist wissenschaftlich oder medizinisch nicht gerechtfertigt“, und „Pluralität im Sinne gleichwertiger anderer Methoden braucht es nicht, gibt es nicht und ist auch nicht zu erwarten.“

Quelle

Newsletter ärztliche Homöopathie Mai, DZVhÄ 

Forscher bestätigen Kosteneffektivität der Homöopathie

Forschungsergebnisse aus der Schweiz bestätigen die Kosteneffektivität der Homöopathie. Ziel der Studie mit dem Titel „Comparison of Swiss Basic Health Insurance Costs of Complementary and Conventional Medicine“ war eine Analyse der Wirtschaftlichkeit der Komplementärmedizin auf Basis der Daten der Schweizer Grundversicherer für die Jahre 2002 und 2003. Es wurden Kostendaten von 562 ärztlichen Grundversorgern mit und ohne komplementärmedizinischer Expertise analysiert und mit behandlungsbezogenen Ergebnissen verglichen, die von den Patienten aufgezeichnet worden waren. Das Ergebnis: Komplementärmedizin kostet insgesamt etwas weniger als die konventionelle Medizin. Die Kosten für Homöopathie liegen sogar um 15,4 Prozent niedriger als die der konventionellen Medizin. Im Ergebnis ist Komplementärmedizin wirtschaftlicher als konventionelle Medizin im Schweizer Gesundheitssystem. Für die Niederlande liegen ähnliche Ergebnisse vor. (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22189362)

Besonders Eltern vertrauen der Homöopathie, das stellte die Techniker Krankenkasse (TK) fest. Ein Drittel ihrer Patienten sind unter 20 Jahre alt und keine Altersgruppe wird so häufig homöopathisch behandelt wie Kinder und Jugendliche. „Offenbar vertrauen besonders Mütter und Väter auf die Homöopathie und erhoffen sich eine sanfte Therapie für ihre Familie“, so das Fazit der TK.

Vertrauen in die Homöopathie

Knapp jeder zweite Deutsche hat Erfahrungen mit Homöopathie bzw. mit der Verwendung homöopathischer Arzneimittel. 30 Prozent griffen bei Beschwerden sogar häufig oder fast immer auf homöopathische Arzneien zurück. 80 Prozent sind mit der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Homöopathika zufrieden bis sehr zufrieden, die „Häufig-Verwender“ sogar zu 98 Prozent. Knapp zwei Drittel der Nutzer kaufen sich diese meistens selbst in der Apotheke. Das ergab 2010 eine Meinungsumfrage des Forschungsinstituts forsa – Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH im Auftrag des Karlsruher Arzneimittelherstellers DHU bei 2.000 Bundesbürgern. (http://www.dhu.de/presse/pm_220710.html)

Deutscher Heilpraktikerkongress am 16./17. Juni 2012

„Naturheilkunde – aktueller denn je“ heißt das Motto des diesjährigen Deutschen Heilpraktikerkongresses, der am 16. und 17. Juni 2012 zum 22. Mal in Folge im Karlsruher Messe- und Kongresszentrum (KMK) stattfindet. Der Heilpraktikerkongress ist eine Fachveranstaltung des Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände e.V. (DDH). Insgesamt mehr als 30 Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet präsentieren während der zweitägigen Fachveranstaltung Diagnose- und Therapiemethoden und informieren kompetent und fachlich über Neues oder Bewährtes alternativmedizinischer Heilmethoden oder -verfahren. Die Themenpalette reicht von der Schmerztherapie, Krankheiten des Mannes bis hin zur Bewältigung von Stress und Burnout.

Unter dem Thema „ADS/ADHS – Behandlungsmöglichkeiten mit der Klassischen Homöopathie referiert Ralf Blume über Ritalin, ein Mittel, das nicht zuletzt auf Wunsch der Lehrer erschreckend oft verschrieben wird. Es gehört in die Gruppe der Amphetamine und ist damit ein stark abhängig machendes Mittel, das zur Förderung der Konzentration eingesetzt wird. Vielen Eltern ist allerdings nicht bewusst, was sie Ihrem Kind wirklich geben. Die Klassische Homöopathie bietet hier eine Vielzahl von guten und bewährten Alternativen.

„Homöopathische Prozessberatung bei Kindern und Erwachsenen“ heißt das Thema von Arne Krüger. In der Homöopathie behandelt man kranke Patienten mit homöopathischen Arzneimitteln auf Basis des Ähnlichkeitsprinzips. Bei Kindern kommt es oftmals aber gar nicht auf eine Mittelgabe an, sondern auf das Verstehen des homöopathischen Prozesses, in dem sich das Kind gerade befindet. Oftmals muss dazu gar kein homöopathisches Mittel gegeben werden, da keine reale Krankheit vorliegt. Dies Eltern und Kind zu erklären, ist eine der Aufgaben des homöopathisch arbeitenden Heilpraktikers.

Quelle: www.humannews.de

Antibiotika bei Kindern: Gefährliche Verordnungspraxis

Im Jahr 2009 hat jedes zweite Kind zwischen drei und sechs Jahr en Antibiotika verschrieben bekommen. Bei Kindern im Alter von null bis zwei Jahren lag die Rate mit 45 Prozent nur unwesentlich niedriger. Und bei Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren sind es noch immer 38 Prozent. Damit schlucken Kinder weit mehr Antibiotika als Erwachsene. Zum Vergleich: 33 Prozent aller Erwachsenen wurde in diesem Zeitraum ein Antibiotikum verordnet.

Im Auftrag der Bertelsmann Stiftung untersuchte Prof. Gerd Glaeske vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen die möglichen Hintergründe, Ursachen und Folgen der Verordnungspraxis. Besonders häufig werden danach Antibiotika bei akuter Mittelohrentzündung, fiebriger Erkältung und Grippe eingesetzt. Da es sich hierbei aber meistens um Virusinfekte handelt, helfen Antibiotika vielfach gar nicht, da sie nur gegen bakterielle Keime wirken. Werden sie zu häufig und unnötig eingenommen, besteht vielmehr die Gefahr, dass sie keine Wirkung mehr zeigen, wenn sie wirklich notwendig sind. Bereits jetzt stellen resistente bakterielle Erreger in Krankenhäusern ein großes Problem dar

Curt Kösters, Sprecher der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom), stellt dazu fest: „Homöopathische Ärzte fordern seit Jahren, den Einsatz von Antibiotika strikt auf Zustände zu beschränken, die ernsthaft lebensbedrohlich sind.“ Die Gefahren einer leichtfertigen Verschreibungspraxis sind Ärzten bekannt:
„Antibiotika sind immer toxisch. – Eine selektive Toxizität, die nur Krankheitserreger
und nicht den gesunden menschlichen Organismus angreift, gibt es nicht. Sie töten auch die nützlichen Bakterien, beispielsweise die Bakterienflora des Darms. Und letztendlich verursachen Antibiotika Resistenzen und sind damit auf lange Sicht unwirksam.“

Der „Faktencheck Gesundheit“ macht eine Reihe von Vorschlägen, wie die häufige Verordnung und Einnahme von Antibiotika eingedämmt werden kann. So sollten Allgemein-, Kinder- und HNO-Ärzte die medizinischen Leitlinien stärker berücksichtigen. Auch eine übergreifende Leit -linie zum Antibiotika-Einsatz wäre zu erwägen. Patienten sollten verstärkt darüber aufgeklärt werden, wann Antibiotika tatsächlich sinnvoll sind und wann ihr Einsatz eher Risiken hervorruft. Hier geht der „Faktencheck Gesundheit“ mit gutem Beispiel voran: Auf der Internetseite bietet er Patiententipps und Informationsmaterialien, etwa eine Elternbroschüre sowie eine Checkliste für den Arztbesuch mit einem Antibiotika-Pass.

Lesen Sie den Artikel „Antibiotika töten“ von Curt Kösters auf dem Wissenschafts-Blog des DZVhÄ: www.dzvhae-homoeopathie-blog.de

Heuschnupfen durch Pollenflug natürlich behandeln

Pollen - Foto: Dartmouth Electron Microscope Facility

Die pollenbedingte allergische Rhinitis (Heuschnupfen oder Pollinose) geht mit Niesen, Juckreiz, fließender (auch mit verstopfter) Nase und einer Bindehautentzündung einher. Jeder Betroffene kann hier ein Lied davon singen.

Auslöser sind Pollen. Der Pollen- oder Blütenstaub ist die meist mehlartige Masse, die in den Staubblättern, Staubgefäßen oder Stamina der Samenpflanzen gebildet wird.

Ursache für den Heuschnupfen ist die allergische Bereitschaft des betroffenen Menschen. Das Immunsystem reagiert auf diesen harmlosen Stoff mit einer entzündlichen Abwehrreaktion: Niesen, Schnupfen und eine gerötete Bindehaut mit Tränenfluss.

Konsequenterweise ist die schulmedizinische Behandlung auf das Unterdrücken der Symptome ausgerichtet: Antihistaminika, Cromoglicinsäure, Kortisone und Symphatikomimetika (Medikamente zum Abschwellen der Nasenschleimhaut). Diese Medikamente sind segensreich und bringen dem/der Betroffenen Erleichterung, gehen aber an der Ursache vorbei.

Der naturheilkundliche Ansatz der Therapie der Pollinose geht darüber hinaus. Der Pollenflug kann natürlich nicht verhindert werden, aber man kann versuchen, die allergische Diathese, zu beeinflussen. Es geht um die Umstimmung des Immunsystems, so dass es wieder adäquat reagiert.

Hierbei kann man mehrere Möglichkeiten in Betracht ziehen.

Zum einen gibt es Pflanzen, die, homöopathisch aufbereitet, direkt in das allergische Geschehen eingreifen:

Luffa operculata (Schwammgurke) gegen akuten, chronischen und allergischen Schnupfen, verstopfte Nase, Borkenbildung sowie Trockenheit von Hals, Rachen und Zunge.

Galphimia glauca gegen allergische Schleimhauterkrankungen und ganzjährigen allergischen Schnupfen mit Niesanfällen, Juckreiz, Kribbeln und Brennen der Nasenschleimhaut.

Cardiospermum  alicacabum (Herzsamen) gegen entzündlich-allergische Erkrankungen der Atemwege, allergischen Heuschnupfen und starken Juckreiz.

Des weiteren kann man versuchen, die Umstimmung per Eigenbluttherapie einzuleiten. Hierbei werden wenige Milliliter Blut mit einem homöopathischen Arzneimittel gemischt und wieder zurück injiziert. Diese Methode sollte zu Beginn der Heuschnupfenbehandlung in kürzeren Abständen erfolgen.

Eine Umstellung der Ernährung kann bei der Behandlung der Pollinose Großes bewirken. Es gibt hier selbstverständlich keine Patentrezepte, sondern die Ernährungsberatung muss individuell abgestimmt werden. Besonderes Augenmerk sollte hier auf Zucker und Milch gelegt werden.

Nicht zuletzt gilt es auch, eine Darmsymbioselenkung einzuleiten. Da über 80% des Immunsystems auf der Darmschleimhaut ausdifferenziert werden, ist das Ziel der Symbioselenkung das Gleichgewicht zwischen den Mikroorganismen wieder herzustellen und somit das Immunsystem wieder zu stärken.

Hier finden Sie eine Übersicht über den aktuellen Pollenflug:

Heuschnupfen, Pollinose, Pollenflug

Bild: Wikipedia

 

 

 

Schweizer Übersichtsstudie hat Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Homöopathie bewiesen

Die Homöopathie ist ein eigenständiges System der Arzneitherapie, aber nicht unwissenschaftlich, esoterisch und wirkungslos wie DER SPIEGEL in seiner Ausgabe 28/2010 vom 12. Juli 2010 unter dem Titel “Der große Schüttelfrust” deklariert. “Keinen Schüttelfrust, aber Schüttelfrost kann man sich einfangen, wenn man die dort angeführten Thesen und Fakten auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft”, stellt Monika Gerhardus, Präsidentin der Union Deutscher Heilpraktiker e.V., fest. “Homöopathie ist aktive Hilfe zur Selbsthilfe, die immer mehr Menschen als kostensparenden Weg zur Gesundheit wählen, als natürliche Ganzheitsbehandlung, gut verträglich und ohne Gewöhnungsgefahr”, so ihr Fazit aus eigener jahrelanger Praxis.

“Ein eklatantes Beispiel für selektive Wahrnehmung, bewusste Ignoranz und völliges Missverstehen der Grundlagen der Homöopathie”, bezeichnet Carl Classen, Vorstandsmitglied im Verband klassischer Homöopathen Deutschland e.V. (VKHD) die jüngste SPIEGEL-Story. Er verweist auf die “Heusser-Studie” aus dem Jahr 2005, die im Rahmen des “Programms Evaluation Komplementärmedizin” des Schweizer Bundesamt für Gesundheit erstellt wurde. Ihr Ziel war, fünf wichtige Methoden der Komplementärmedizin, darunter auch die Homöopathie, wissenschaftlich zu bewerten. Die wissenschaftliche Begleitung war heterogen und international aufgestellt. Als Übersichtsarbeit nach höchsten wissenschaftlichen Standards wertete sie nicht nur Doppelblindstudien, sondern auch Anwendungsstudien zur Homöopathie aus und kam zu dem Fazit, “dass es ausreichend Belege für eine präklinische Wirkung und klinische Wirksamkeit der Homöopathie gibt”, und dass sie absolut und insbesondere im Vergleich zu den konventionellen Therapien eine sichere und kostengünstige Intervention darstelle. “Obwohl sich die Ausgaben für Homöopathie mit rund 30 Mio. Euro pro Jahr im Promille-Bereich der gesamten finanziellen Gesundheitsleistungen bewegen, konnte die Heusser-Studie auch die Wirtschaftlichkeit der Homöopathie belegen”, so Classen. Rund 28 Milliarden Euro betrugen in 2009 die Gesamtkosten der Krankenkassen für Arzneimittel.

Die Homöopathie als Teil der traditionellen Naturheilkunde leistet gute Dienste bei der Gesundheitsvorsorge, wozu auch die ausführlichen Anamnese-Gespräche zwischen Therapeut und Patient beitragen. “Patienten, die offen für eine naturheilkundliche Behandlung sind, sind insgesamt gesünder und verursachen weniger Kosten für die Krankenkassen”, argumentieren Gerhardus und Classen unisono. Homöopathie ist keine “Luxusmedizin”, denn die eingesetzten Mittel sind kostengünstiger als konventionelle Medizin.

Die gesundheitsfördernden Anwendungen und Behandlungen der rund 15.000 praktizierenden Heilpraktiker in Deutschland, zu denen auch die Homöopathie gehört, reduzieren neben den Kosten der Solidargemeinschaft auch unnötige Krankmeldungen und erhalten Arbeitsplätze in durchweg kleinen und mittelständischen naturheilkundlich ausgerichteten Unternehmen. “Die überwiegend von den Patienten privat bezahlten Behandlungskosten und Medikamente des Heilpraktikers entlasten das Gesundheitssystem so um mindestens eine Mrd. Euro pro Jahr”, so das Fazit der UDH-Präsidentin.

 

Hoher Stellenwert der Homöopathie bei der Krebstherapie

Komplementäre Heilmethoden kommen im Kontext einer Krebstherapie neben konventionellen Behandlungen wie Chemo-, Strahlentherapie und chirurgischen Eingriffen häufig zum Einsatz. Etwa 80 Prozent der Krebspatienten nehmen ergänzend zumindest eine komplementäre Methode in Anspruch. Das Internetportal für medizinische Fachinformationen www.springermedizin.at hat die „vielfältigen positiven Wirkungen“ der homöopathischen Behandlung bei Krebs herausgestellt.

Durch Homöopathie lassen sich die vielfach sehr unangenehmen Nebenwirkungen von
Chemo- und Strahlentherapie lindern: Besonders gute Erfolge werden bei unerwünschten Effekten auf den Magen-Darm-Trakt erzielt. Bei Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kann die Homöopathie helfen.

Darüber hinaus kann der Körper durch die Lösung von Blockaden mittels der Homöopathie bei Entgiftungsprozessen unterstützt werden. Eine weitere Domäne ist die Behandlung von Zweiterkrankungen wie etwa chronischen Kopf- oder Gelenkschmerzen, Asthma oder Verdauungsproblemen. Das wichtigste Ziel der Behandlung ist die Stärkung der Konstitution, die sich in einer Verbesserung der Lebensqualität äußert.

„Homöopathie ist nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil Dosierung und Einnahme sehr angenehm sind“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Michael Frass, Facharzt für Innere Medizin, Internistische Intensivmedizin, Medizinische Universität Wien, Klinik für
Innere Medizin I. „Ich bin der Meinung, dass man Homöopathie nicht glauben, sondern auf den Effekt schauen soll“, sagt Prof. Frass. „Dazu ist jeder Patient durch Selbstbeobachtung und eigene Beurteilung fähig.“ Laut Prof. Frass erhält der Körper durch das individuell passende homöopathische Mittel die richtige Information, um sich selbst heilen bzw. besser mit der jeweiligen Situation umgehen zu können. „Genau diese Form von Spontanheilung wollen wir erzielen“, so Prof. Frass.

Springer Medizin äußert sich im Kontext der Krebstherapie auch zur Homöopathie-Forschung:
„Direkte Vergleichsstudien zeigen, dass Homöopathie gleich gut wirkt wie konventionelle Therapien. Arbeiten aus den Niederlanden und der Schweiz haben darüber hinaus bewiesen, dass sie deutlich kostengünstiger ist“, so Springer Medizin. Die Anzahl der wissenschaftlichen Untersuchungen der Homöopathie sei jedoch zu gering. Denn aus verschiedensten Gründen sei es schwierig, große wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit von Homöopathie durchzuführen. Zum einen existieren keine universitären Einrichtungen für Homöopathie, die derartige Studien realisieren können. Zum anderen mangelt es an wirtschaftlichem Interesse, wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Thema zu finanzieren. „Die Präparate gibt es bereits seit 200 Jahren und sie kosten wenig – da gibt es keinen wirtschaftlichen Gewinn zu machen“, erklärt Prof. Frass.

Quelle: Homöopathische Nachrichten • Februar 2012 • www.welt-der-homoeopathie.de

Homöopathie-Patienten leben länger und kosten das Gesundheitssystem weniger

Patienten von Ärzten mit einer komplementären Zusatzausbildung kosten jährlich  7 Prozent weniger als Patienten, die sich ausschließlich auf konventionelle Medizin  verlassen. Das entspricht einer Kostenersparnis von 140 Euro pro Patient und Jahr. Gleichzeitig ist die Lebenserwartung dieser Patienten signifikant höher. Dies sind  Ergebnisse einer neuen Studie aus den Niederlanden, die im European Journal of Health Economics erschienen ist.

Im Fokus der Studie stehen die jährlichen Ausgaben der niederländischen Krankenkassen. Die Forscher vergleichen die Kosten von Patienten, die sich konventionell behandeln lassen, und von Patienten von Ärzten mit zusätzlicher Ausbildung in einer alternativen Heilmethode. Patienten der Homöopathie kosten das niederländische Gesundheitssystem durchschnittlich 15 Prozent weniger pro Jahr.

Die geringeren Kosten resultieren den Autoren nach aus weniger Krankenhausaufenthalten und einer geringeren Medikation. Auch bei der Sterblichkeitsrate wurden signifikante Unterschiede festgestellt. Sie liegt bei komplementär behandelten Patienten statistisch deutlich niedriger. Laut der Studie sind die Kostenunterschiede besonders groß bei der Altersgruppe der über 75-jährigen, die sich in eine anthroposophische Behandlung begeben haben. Hier liegt eine Ersparnis von knapp 400 Euro vor, was ein Drittel der jährlichen Gesamtkosten ausmacht.

Zwar sind große demographische Unterschiede auszumachen: Patienten der Komplementärmedizin sind im Vergleich zu Patienten der konventionellen Medizin tendenziell jünger, weiblich und besser gebildet. Allerdings wurden diese Unterschiede sauber statistisch adjustiert, so dass die Unterschiede bei den Kosten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auf soziodemographische Unterschiede zurückzuführen sind.

Die Ergebnisse der Studie basieren auf Daten von über 150.000 Versicherten der niederländischen Krankenkasse Azivo. Informationen zu Behandlungskosten, Geschlecht, Wohnort sowie Geburts- und Sterbedaten von konventionell und komplementär behandelten Patienten von 2006 bis 2009 wurden ausgewertet. Zum Vergleich wurden Daten von 1913 konventionellen Ärzten und 79 Ärzten mit zusätzlicher Komplementärausbildung hinzugezogen.

Die Autoren der Studie, Peter Kooreman und Erik W. Baars, geben zusätzlich mögliche Erklärungen für die Unterschiede an.  Geringere Kosten für komplementär behandelte Patienten können beispielsweise auch damit zusammenhängen, dass privat bezahlte Leistungen und Medikamente, die von den Krankenkassen nicht übernommen werden, der Studie nicht vorliegen. Es wurden nur Einsparungen der Gesetzlichen Krankenversicherung betrachtet. Die Ergebnisse der niederländischen Studie sind nicht ohne weiteres auf andere Länder übertragbar.

Studie „Patients whose GP knows complementary medicine tend to have lower costs and live longer“, Peter Kooreman and Erik W. Baars, Eur J Health Econ. 2011 Jun 22
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